Der ehemalige Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, ist am Dienstag vom IStGH freigesprochen worden. Die Anklage habe nicht genug Beweise für die ihm zur Last gelegten Verbrechen gegen die Menschlichkeit geliefert.
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat den früheren Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, überraschend freigesprochen. Sieben Jahre nach seiner Festnahme ordneten die Richter am Dienstag in Den Haag die Freilassung des 73-jährigen Ex-Politikers an. Gbagbo musste sich seit 2016 wegen schwerster Verbrechen nach der Präsidentenwahl 2010 vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten. Auch der mitangeklagte frühere Jugendminister Charles Blé Goudé (47) wurde von allen Anklagepunkten freigesprochen.
Die Anklage lastete Gbagbo unter anderem die Verantwortung für Morde und Vergewaltigungen in dem westafrikanischen Land an. Er hatte 2010 die Präsidentenwahl verloren, sich aber geweigert, für seinen Nachfolger Präsident Alassane Ouattara Platz zu machen. Bei dem bis April 2011 dauernden Konflikt waren rund 3.000 Menschen getötet worden.
Die Anklage habe nicht genügend Beweise dafür erbracht, dass Gbagbo und Goudé für die während des Konflikts an der Zivilbevölkerung begangenen Verbrechen verantwortlich waren, urteilten die Richter und gaben damit einem Antrag der Verteidiger statt.
Gbagbo war das erste ehemalige Staatsoberhaupt, dem das Weltstrafgericht den Prozess gemacht hatte. Die Anklage kann Berufung gegen das Urteil einlegen.
dpa/acr/LTO-Redaktion
IStGH zum früheren Staatsoberhaupt der Elfenbeinküste: . In: Legal Tribune Online, 15.01.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/33227 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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