Internationaler Sportsgerichtshof: Doch kein Cham­pions-League-Aus­schluss für Man­chester City

13.07.2020

Wegen "schwerwiegender Verstöße" gegen das Financial Fair Play der UEFA war der englische Fußballverein von der Champions League ausgeschlossen worden. Dies kippte der CAS nun, die Fußballwelt diskutiert nun.

Manchester City hat nicht ausreichend genug mit den UEFA-Ermittlern zusammengearbeitet und muss daher zehn statt der ursprünglich 30 Millionen Euro Strafe zahlen. Auch einen Ausschluss aus der Champions League ließ das Gericht nicht durchgehen. Das entschied der Internationale Sportsgerichtshof "Court of Arbitration for Sport" (CAS) am Montag in Lausanne. Während sich der englische Fußballclub und seine Geldgeber freuen, sehen viele die UEFA in ihren Grundfesten in Gefahr.

Anfang des Jahres auf "Football Leaks" veröffentlichte Dokumente zeigten, dass Manchester City zwischen 2012 und 2016 Sponsoreneinkünfte falsch verzeichnet haben soll. Sponsoreneinnahmen aus Abu Dhabi sollen in Wirklichkeit vom Clubbesitzer, dem Scheich Mansour, stammen. Während der Club dies stets bestritt, verhängte die UEFA wegen des Verstoßes gegen die "Financial Fair Play"-Regeln (FFP) der UEFA eine Geldstrafe und schloss Manchester City von der Champions League aus.

Diese Strafen kippte der CAS nun. Die Vorwürfe seien entweder nicht hinreichend bewiesen oder sie seien verfristet. Vor diesem Hintergrund sei der Ausschluss aus der Champions League eine unverhältnismäßige Strafe. Die vollständige Entscheidung mit Angabe der Grüne ist in einigen Tagen zu erwarten. Der englische Fußballverein verkündete am Montag sofort seine Zustimmung zu der Entscheidung und begrüßt, dass der CAS der Beweisführung des Clubs gefolgt sei.

"Financial Fair Play" vor dem Aus?

Vielerorts wird in diesem Urteil der Untergang der "Financial Fair Play"-Regeln gesehen. Englands Fußball-Ikone Gary Lineker fragte bei Twitter sogar, ob die UEFA insgesamt die Auswirkungen des Urteils überstehen würde. Das "Fiancial Fair Play" war 2009 ins Leben gerufen worden, um genau solchen Geschäftsmodelle wie dem von Manchester City entgegenzuwirken. Mehr als 40 Vereine wurden bisher wegen Verstößen gegen das "Financial Fair Play" bestraft, meistens waren aber nur kleine Vereine betroffen. Manchester City wäre der erste richtig große Verein gewesen.

Während die Regeln nun mehr denn je in Frage stehen, teilt die UEFA mit, weiterhin daran festhalten zu wollen. die Finanzregeln hätten in den letzten Jahren "eine signifikante Rolle" gespielt und die UEFA bliebe "ihren Grundsätzen verpflichtet". Die weiteren Entwicklungen bleiben also abzuwarten – insbesondere falls Manchester City nächsten Monat erstmals die Champions League gewinnt.

ast/LTO-Redaktion mit Materialien der dpa

Zitiervorschlag

Internationaler Sportsgerichtshof: . In: Legal Tribune Online, 13.07.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/42185 (abgerufen am: 01.11.2024 )

Infos zum Zitiervorschlag
Jetzt Pushnachrichten aktivieren

Pushverwaltung

Sie haben die Pushnachrichten abonniert.
Durch zusätzliche Filter können Sie Ihr Pushabo einschränken.

Filter öffnen
Rubriken
oder
Rechtsgebiete
Abbestellen