Die Modekette Hollister wird die Mitarbeiter ihrer Frankfurter Filiale vorerst nicht mehr durch Wachleute zur Toilette begleiten lassen. Das Unternehmen sei der Forderung des Betriebsrates nachgekommen und habe die Kontrollen eingestellt, teilten Anwälte des Arbeitnehmergremiums am Dienstag mit.
Das Arbeitsgericht (ArbG) Frankfurt bestätigte, dass ein für Dienstag angesetzter Gerichtstermin aufgehoben wurde. Der Betriebsrat hatte eine einstweilige Verfügung gegen die Kontrollen beantragt. Eine endgültige Betriebsvereinbarung steht jedoch noch aus. Die Einigung gilt zudem nur für die Frankfurter Filiale, auch wenn der Gewerkschaft Ver.di zufolge die Arbeitsbedingungen in anderen Shops der Modekette in Deutschland ähnlich sind.
Eine weitere Arbeitnehmervertretung gibt es Ver.di zufolge bisher nur in Ludwigshafen. Viele oft befristet Beschäftigte hätten Angst, dass ihr Vertrag nicht verlängert wird, wenn sie sich im Betriebsrat engagierten.
Hollister gehört zum US-Konzern Abercrombie & Fitch. Das Unternehmen hatte die Kontrollgänge in der Frankfurter Filiale nach Angaben von Anwältin Tania Ihle unter anderem mit Beschädigungen der Toilettentüren begründet. Abercrombie & Fitch war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Erst im April hatten sich Unternehmen und Betriebsrat im Streit um flächendeckende Kontrollen von Taschen und Jacken der Frankfurter Hollister-Mitarbeiter vorläufig geeinigt. Bis zum Abschluss einer endgültigen Betriebsvereinbarung werden die Mitarbeiter dort nach einem "Würfelprinzip" kontrolliert: Wer eine Vier würfelt, wird überprüft. Eine endgültige Einigung steht noch aus, mit einem Spruch der Einigungsstelle wird voraussichtlich im September gerechnet.
dpa/asc/LTO-Redaktion
Umstrittene Kontrollen bei Hollister: . In: Legal Tribune Online, 20.08.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/9396 (abgerufen am: 13.11.2024 )
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