Die Pläne für den Ausbau des Jugendarrests in Berlin stoßen bei Strafverteidigern grundsätzlich auf Zustimmung. Zu Details äußerte sich die Vereinigung Berliner Strafverteidiger am Montag allerdings kritisch.
Dass der Arrest künftig zügiger umgesetzt und Verzögerungen damit vermieden werden könnten, sei sicherlich zu begrüßen. Schon die Wahl des Standortes Kieferngrund, wo auch Untersuchungshäftlinge einsitzen, ist aber nach Ansicht des Vereins bedenklich. Die Mauern und Sicherheitsvorkehrungen dort entsprächen gerade nicht dem Charakter einer Arrestanstalt.
Die Strafverteidiger sprachen sich außerdem gegen längere Arrestzeiten aus. Kompetenztrainings und Präventionsprogramme seien auch in kurzen Zeiträumen machbar - sofern dafür endlich mehr Geld zur Verfügung gestellt werde.
Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) hatte vergangene Woche angekündigt, die Zahl der Plätze im Jugendarrest annähernd zu verdoppeln. Hauptzweck dieser Art von Strafe ist, auf jugendliche Täter einzuwirken, damit sie nicht endgültig in eine kriminelle Karriere abrutschen.
dpa/age/LTO-Redaktion
Geplanter Ausbau des Berliner Jugendarrests: . In: Legal Tribune Online, 05.03.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/5695 (abgerufen am: 13.11.2024 )
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