Am Mittwochmorgen hat die Schweizer Polizei sieben Spitzenfunktionäre des Weltfußballverbands verhaftet. Sie sollen Bestechungsgelder angenommen haben, und in die USA ausgeliefert werden. Auch die Zentrale der FIFA wurde durchsucht.
Der Weltverband FIFA hat seinen nächsten Skandal. Am Mittwochvormittag haben Sicherheitskräfte der Schweizer Polizei insgesamt sieben Funktionäre in einem Züricher Hotel verhaftet, darunter auch Vizepräsidenten Jeffrey Webb. Sie werden nach Polizeiangaben von US-Behörden verdächtigt, Bestechungsgelder in Höhe von über 100 Millionen Dollar angenommen zu haben, heißt es in einer Meldung der ARD.
Die Beträge sollen demnach von Sportvermarktungsfirmen gezahlt worden sein. Im Gegenzug hätten diese Medien-, Vermarktungs,- und Sponsoringrechte an Fußball-Turnieren in den USA und Lateinamerika erhalten. Eine Auslieferung der Beschuldigten in die USA steht bevor.
Ebenfalls am Mittwoch durchsuchten Ermittler der Schweizer Bundesanwaltschaft die Zentrale des Weltverbands und beschlagnahmten dabei Dokumente und Datenträger, meldet Spiegel Online. Laut Bundesanwaltschaft sei wegen des Verdachts auf Schmiergeldzahlungen und Geldwäsche hinsichtlich der Weltmeisterschafts-Vergabe an Russland und Katar ein Verfahren gegen Unbekannt eröffnet worden.
FIFA-Chef Joseph Blatter, der sich am kommenden Freitag beim Jahreskongress erneut zur Wahl stellen will, ist offenbar nicht im Visier der Ermittler. Sein Sprecher, Walter De Gregorio, erklärte am Mittwoch in einer Pressekonferenz: "Er ist nicht verwickelt, warum sollte er zurücktreten?" Er habe zwar nicht im Büro getanzt, sei aber entspannt und ruhig, so De Gregorio über seinen Vorgesetzten. Über eine Neuvergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 werde nicht nachgedacht.
una/LTO-Redaktion
Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts: . In: Legal Tribune Online, 27.05.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/15664 (abgerufen am: 18.11.2024 )
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