Die Polizei geht bei der Jagd auf Verbrecher neue Wege. So nutzen einige Dienststellen mittlerweile eigene Facebook-Accounts bei der Fahndung nach verdächtigen oder vermissten Personen. Allen voran die Dienststelle in Hannover, die es mittlerweile immerhin auf rund 23.400 virtuelle Freunde bringt.
Seit einigen Monaten bitten bundesweit mehrere Polizeidienststellen über das Internet-Netzwerk um sachdienliche Hinweise. Dazu werden auf der „Pinnwand“ Fahndungsfotos, Bilder von Überwachungkameras und Zeugenaufrufe veröffentlicht. Mit großem Erfolg: Allein über die Facebook-Seite der Polizei Hannover erhielten die Ermittler so viele wertvolle Hinweise, dass bereits mehrere Straftaten aufgeklärt werden konnten. "Wir erleben die Facebook-Gemeinde als engagiert, hilfsbereit, aber auch diszipliniert", so die Pressesprecherin Anja Gläser von der Polizeidienststelle Hannover.
Die Idee, sich die sozialen Netzwerke im Internet zu Nutze zu machen, ist nicht neu. Allerdings opperierten die Ordnungsbehörden dabei bislang eher verdeckt unter Verwendung von gefälschten Accounts oder Pseudonymen, wie das Technikmagazins CHIP in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.
Mit dem zunächst auf sechs Monate angelegtem Projekt will die Polizei ein deutlich jüngeres Publikum als über Tageszeitungen und TV-Sendungen wie "Aktenzeichen XY... ungelöst" erreichen. Allein in Deutschland hat Facebook etwa 20 Millionen Mitglieder.
mbr/LTO-Redaktion
Mehr auf LTO.de:
Facebook-Partys: Der falsche Klick und die Kosten
Datenschutz in sozialen Netzwerken: Wenn das Leben der Anderen tabu ist
Fahndung via Facebook : . In: Legal Tribune Online, 11.08.2011 , https://www.lto.de/persistent/a_id/3998 (abgerufen am: 14.11.2024 )
Infos zum Zitiervorschlag