Seit Jahren setzt sich Barbara Dauner-Lieb für die Verbesserung und Weiterentwicklung der juristischen Ausbildung ein. Unter anderem für dieses besondere Engagement erhält sie am Montag das Bundesverdienstkreuz.
Am 25. Februar 2021 hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Vorschlag des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen die Kölner Juraprofessorin Dr. Barbara Dauner-Lieb mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. An diesem Montag findet in feierlichem Rahmen die Übergabe und Aushändigung des entsprechenden Ordens und der Urkunde statt. Dauner-Lieb erhält die Auszeichnung für ihre Errungenschaften und ihren engagierten Einsatz im rechtswissenschaftlichen und berufsständischen Bereich, wie das Bundespräsidialamt auf Nachfrage von LTO ausführte.
Dauner-Lieb hat seit 2000 den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht und Europäische Privatrechtsentwicklung an der Universität zu Köln inne. Die 1955 geborene Professorin ist seit 2019 die erste weibliche Vorsitzende der Zivilrechtslehrervereinigung e.V. und engagiert sich außerdem im Fachkollegium Rechtswissenschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie der Studienstiftung des Deutschen Volkes.
Daneben widmet sie sich als Programmbeauftragte für den Deutsch-Französischen Studiengang Rechtswissenschaft der Universitäten Köln und Paris I der Betreuung französischer Studierender und setzt sich als Sprecherin des Projekts "Recht Aktiv" für die Weiterentwicklung der juristischen Ausbildung ein. Auch die Gleichstellung weiblicher und männlicher Studierender ist ihr ein großes Anliegen; so ist sie Mentorin des Projekts "Cornelia Harte Mentoring", das sich an Frauen auf dem beruflichen Weg in Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Industrie richtet, sowie des Projekts "scientiam vivamus!", einer interdisziplinären Initiative zur Förderung von Kölner Nachwuchswissenschaftlerinnen.
2019 erhielt Dauner-Lieb für ihren Einsatz in der juristischen Lehre bereits den Landeslehrpreis Nordrhein-Westfalen. 2020 zeichnete auch die Fachschaft Jura der Universität zu Köln sie mit dem studentischen Lehrpreis aus. Außerdem wurde sie kürzlich zur Präsidentin des nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshof gewählt.
Dauner-Lieb sagte gegenüber LTO, dass sie das Verdienstkreuz als eine "große Ehre und Auszeichnung" empfindet: "Ich freue mich besonders, weil diese Anerkennung zeigt, dass im öffentlichen Raum zunehmend wahrgenommen wird, welche große Bedeutung eine universitäre Ausbildung – wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig praxisorientiert – für den juristischen Nachwuchs hat. Der juristische Nachwuchs muss für die Herausforderungen der Zukunft fit gemacht werden. Dafür ist Innovation in der Lehre und eine Weiterentwicklung der Ausbildungsinhalte erforderlich."
Von zentraler Bedeutung sei dabei der Blick über den eigenen nationalen Tellerrand, also auch Europäisierung und Internationalisierung. Modellprojekte wie der französisch-deutsche Studiengang Rechtswissenschaft in Köln müssten daher ausgebaut und stärker gefördert werden, sagte Dauner-Lieb.
ast/LTO-Redaktion
Besonderes Engagement in der juristischen Ausbildung: . In: Legal Tribune Online, 31.05.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/45078 (abgerufen am: 14.11.2024 )
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