Ausschreitungen in Chemnitz: Gene­ral­staats­an­walt über­nimmt Ermitt­lungen

28.08.2018

Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen am Rande des Chemnitzer Stadtfests hat die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden die Ermittlungen übernommen. Eine Sondereinheit für Extremismus soll ermitteln.

Am Wochenende ein 35 Jahre alter Deutscher getötet worden, zwei weitere Männer erlitten schwere Verletzungen. Am Montag erging Haftbefehl gegen einen 23-jährigen Syrer und einen 22 Jahre alten Mann aus dem Irak. Ihnen wird Totschlag vorgeworfen. Die Zuständigkeit für dieses Ermittlungsverfahren wegen Totschlags bleibt bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz, stellte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden am Dienstagnachmittag klar.* 

Wegen des Vorfalls kam es in Chemnitz zu mehreren rechtsextremen Protesten und ausländerfeindlichen Übergriffen. Die Generalstaatsanwaltschaft will die Vorkommnisse nun umfangreich untersuchen und schnelle Ergebnisse erzielen.  

"Wir wollen die Ermittlungen konzentriert und beschleunigt führen, damit die mutmaßlichen Täter schnellstmöglich vor Gericht gestellt werden können", so Generalstaatsanwalt Hans Strobl. Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) verlangte eine zügige Aufklärung und erklärte außerdem: "Aber mit der gleichen Entschlossenheit werden wir die Ermittlungen wegen der anschließenden Ausschreitungen vorantreiben." Es sei richtig, dass Strobl die Ermittlungen übernommen habe. Für solche Verfahren sei die Sondereinheit "Zentralstelle Extremismus Sachsen" eingerichtet worden.

dpa/tik/LTO-Redaktion

*Eingefügt am Tag der Veröffentlichung, 16:30 Uhr.

Zitiervorschlag

Ausschreitungen in Chemnitz: . In: Legal Tribune Online, 28.08.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/30601 (abgerufen am: 05.11.2024 )

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