Harte Urteile im Funkspruch-Skandal: Sperre und Rekord­strafe für Audi

27.08.2015

200.000 Euro Strafe und 62 Punkte Abzug: Der skandalöse Boxenbefehl beim DTM-Rennen in Österreich hat für Audi selbst und die Beteiligten fatale Folgen.

Audi, Motorsportchef Wolfgang Ullrich und Fahrer Timo Scheider kommt der Funkspruch-Skandal beim DTM-Rennen in Spielberg teuer zu stehen. Das Sportgericht des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) verhängte bei seiner Verhandlung am Mittwoch in Frankfurt/Main gegen alle Beteiligte "wegen unsportlichen Verhaltens" harte Strafen.

Audi-Motorsportchef Ullrich ist bei den Rennen zum Deutschen Tourenwagen Masters mit sofortiger Wirkung bis zum Saisonende "der Zutritt zur Boxengasse und der aktive Zugang zum Teamfunk verboten", wie es in der DMSB-Mitteilung heißt. Audi-Pilot Scheider darf bei den beiden Rennen an diesem Wochenende in Moskau nicht starten.

Höchste Geldstrafe der Renngeschichte

Audi selbst muss eine Rekordstrafe in Höhe von 200.000 Euro bezahlen. Die zuvor höchste Geldbuße in der Geschichte dieser Rennserie betrug 2009 25.000 Euro. Zudem werden der Marke die beim zehnten Saisonlauf in Spielberg geholten 62 Punkte gestrichen.

Audi-Sprecher Stefan Moser sagte, für Audi sei der Fall damit abgeschlossen. In Russland werde ein junger Fahrer Scheiders Cockpit erhalten. Dieser soll am Freitag bekanntgegeben werden. Berufung werde nicht eingelegt.

Ullrich hatte am 2. August in der letzten Runde des Rennens in Spielberg seinen Piloten Scheider per Boxenfunk aufgefordert, den Mercedes-Konkurrenten Robert Wickens von der Piste zu drängen. Wickens schob dann als Folge unfreiwillig seinen Marken-Kollegen Pascal Wehrlein von der Strecke. Für den bis dahin Gesamtführenden Wehrlein und Wickens endete das Rennen im Kiesbett. Scheider wurde nach dem Lauf disqualifiziert.

Die Richter unter dem Vorsitz von Harald Schmeyer sahen es laut DMSB-Mitteilung als erwiesen an, dass Ullrich "in seiner Funktion als Audi-Motorsportchef" eine Aufforderung an Scheider gesendet habe, einen anderen Fahrer in eine Kollision zu verwickeln. "Da ein solches Verhalten dem Ansehen des Motorsports in der Öffentlichkeit massiv schadet, musste die Strafe entsprechend hart ausfallen."

dpa/age/LTO-Redaktion

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Harte Urteile im Funkspruch-Skandal: . In: Legal Tribune Online, 27.08.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16726 (abgerufen am: 19.11.2024 )

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