Weil sie für ein Fetisch-Video 33 Mäuse totgetreten hatte, ist eine Ex-Bundeswehrsoldatin zu einer Geldbuße verurteilt worden. Das entschied das AG Koblenz am Donnerstag. Die 29-Jährige hatte die Mäuse mit Klebeband fixiert und nacheinander zertreten. Die Anklage warf ihr einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor, da sie ohne Grund Wirbeltiere tötete.
Die Frau hatte über das Internet einen Mann kennengelernt, der ihr für das Video 100.000 Euro bot, wenn sie barfuß oder mit Schuhen Kleintiere zertrete und dies filme, sagte Richterin Anke van den Bosch. Weil dem Auftraggeber, der eine Vorliebe für Füße hat, das Video nicht gefiel, sei aber nie Geld geflossen. Ein 33 Jahre alter Komplize hatte die blutige Tat gefilmt. Er war wegen Beihilfe angeklagt. Die Frau und der Mann müssen nun laut Gericht eine Geldbuße von je 1.500 Euro an ein Tierheim zahlen (Urt. v. 20.12.2013, Az. 2040 Js 26559/11 33 GS).
Nach Angaben der Richterin waren beide vor der Tat im Afghanistan-Einsatz, wo sie sich auch kennengelernt hatten. "Danach wurden sie mit ihren Problemen alleine gelassen und ihre psychischen Erkrankungen nicht richtig behandelt", so die Richterin des Amtsgerichts (AG) Koblenz.
Beide wurden zudem nach § 59 Strafgesetzbuch (StGB) verwarnt. Sollte sich die Frau in den kommenden zwei Jahren etwas zuschulden kommen lassen, müsste sie 6.000 Euro zahlen. Der 33 Jahre alte Mitangeklagten müsste 3.000 Euro Geldstrafe zahlen.
Die Angeklagten ließen durch ihre Anwälte jeweils ein Geständnis verlesen und betonten, sie bereuten die Tat. "Beide waren in einer Ausnahmesituation", sagte die Richterin. Sie hätten ihr Leben inzwischen wieder in den Griff bekommen. Das Tatmotiv habe nicht komplett geklärt werden können, sagte die Staatsanwältin. Sie gehe davon aus, dass es der Angeklagten um Geld ging.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
dpa/age/LTO-Redaktion
AG Koblenz zu Fetisch-Video: . In: Legal Tribune Online, 20.12.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/10435 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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