Das IOC wirft Russland vor, durch die Aufnahme annektierter ukrainischer Gebiete gegen die Olympische Charta zu verstoßen. Nun hat der CAS ein Verfahren eingeleitet. Wann ein Schiedsspruch zu erwarten ist, ist noch ungewiss.
Russland hat beim Internationalen Sportgerichtshof (Court of Arbitration for Sport, CAS) Berufung gegen die Suspendierung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) eingelegt. Dies teilte der CAS am Montag mit. Das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) hatte die annektierten ukrainischen Gebiete Donezk, Cherson, Luhansk und Saporischschja in seine olympische Organisationsstruktur aufgenommen. Daraufhin hatte das IOC-Exekutivkomitee Russland suspendiert.
Verstoß gegen Olympische Charta
Das IOC stützt seine Entscheidung auf die Olympische Charta. Russlands verstoße gegen das olympische Regelwerk, indem es die territoriale Integrität der Ukraine verletze. Russland beantragte beim CAS die Aufhebung der Suspendierung. Bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hatten der Weltfußballverband (FIFA) und der europäische Fußballverband (UEFA) die russischen Teams suspendiert.
Das ROC darf seit der Suspendierung nicht mehr als Nationales Olympisches Komitee im Sinne der Olympischen Charta arbeiten. Es erhält auch keine finanziellen Zuwendungen vom IOC mehr. Die Bedingungen, unter denen russische Sportlerinnen und Sportler an internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen, gelten jedoch weiterhin. Das IOC hatte den Weltverbänden im März empfohlen, Athleten aus dem Land als neutrale Einzelsportler ohne Flagge, Hymne und russische Teamkleidung wieder zu Wettkämpfen zuzulassen. Bedingung ist, dass die Athletinnen und Athleten keine Verbindung zum Militär haben und den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht unterstützen.
Zeitpunkt des Schiedsspruches noch ungewiss
Das Schiedsverfahren wurde eingeleitet, hieß es in der Mitteilung. Die Parteien würden derzeit schriftliche Stellungnahmen austauschen, bevor es zu einer Anhörung kommen werde. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht möglich, einen Zeitrahmen für die Verkündung des Schiedsspruchs anzugeben", teilte der CAS mit. Eine Entscheidung des CAS-Panels ist endgültig und verbindlich, danach bestünde lediglich noch die Möglichkeit, beim Schweizer Bundesgericht Beschwerde einzulegen.
mw/LTO-Redaktion
Schiedsverfahren vor dem CAS: . In: Legal Tribune Online, 06.11.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/53086 (abgerufen am: 17.11.2024 )
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