Im Verfahren um den mutmaßlichen Milliardenbetrug bei Wirecard will das Gericht am Mittwoch die Vernehmung des früheren Vorstandschef Markus Braun abschließen. Für den kommenden Prozesstag sind Zeugenvernehmungen geplant.
In dem am 8. Dezember des vergangenen Jahres vor dem Landgericht (LG) München I gestarteten Wirecard-Prozess endet eine erste wichtige Etappe. Die Vernehmung von Markus Braun wird aller Voraussicht nach am Mittwoch abgeschlossen. Am folgenden Prozesstag sollen zwei Beamte der Kriminalpolizei aussagen und den Ablauf der Ermittlungen im Wirecard-Komplex schildern.
Bisher hat die 4. Große Strafkammer des Gerichts Braun sowie den früheren Wirecard-Manager Oliver Bellenhaus als Kronzeugen der Staatsanwaltschaft ausführlich vernommen. Beide haben sich wechselseitig beschuldigt. Der dritte Angeklagte, der frühere Buchhaltungschef Stephan von Erffa, will sich erst später äußern.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, eine kriminelle Bande gebildet, Umsätze in Milliardenhöhe erfunden und die Kreditgeber des Unternehmens um mehrere Milliarden Euro geprellt zu haben.
Braun hat die Vorwürfe im Prozessverlauf bestritten. Der österreichische Manager präsentierte dem Gericht eine Fülle von Kontoauszügen, die belegen sollen, dass die angeblichen Scheinumsätze real und nicht erfunden waren. Nach Brauns Darstellung wurden die vermissten Milliarden ohne sein Wissen und ohne seine Beteiligung von Kriminellen im Unternehmen veruntreut.
sts/LTO-Redaktion mit Material der dpa
Prozess vor dem Landgericht München I: . In: Legal Tribune Online, 15.03.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/51315 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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