Steuerhinterziehung: Ermittler decken rie­siges Umsatz­steu­er­kar­tell auf

16.08.2018

Berliner Ermittler haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft das deutschlandweit bisher größte bekannt gewordene Umsatzsteuerkartell zerschlagen. Es sollen Umsatzsteuern von mehreren Hundert Millionen Euro hinterzogen worden sein.

Wie die Staatsanwaltschaft Berlin mitteilt, wurde gegen mehr als 50 Beschuldigte und über 50 Unternehmen ermittelt. Insgesamt sollen mindestens 100.000 Tonnen Kupfer von Serbien nach Deutschland verbracht und unter Zwischenschaltung diverser Scheinfirmen und Verwendung von Scheinrechnungen an die industriellen Endabnehmer veräußert worden sein. Dadurch wurden Umsatzsteuern in Höhe von insgesamt mehreren Hundert Millionen Euro hinterzogen, so die Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen begannen bereits 2014, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, Martin Steltner, sagte. Es habe Durchsuchungen gegeben, Telefongespräche seien abgehört worden, verdeckte Ermittler seien unterwegs gewesen. In dem umfangreichen Komplex liefen noch weitere Strafverfahren. Einige seien aber bereits abgeschlossen.

So hat das Berliner Landgericht bereits am Dienstag einen 47-jährigen Bosnier als Hauptverantwortlichen des Kartells in Deutschland zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Er soll von 2010 bis 2014 Steuern in Höhe von 68,2 Millionen Euro hinterzogen haben. Es ging um 31 Taten, Vermögen von mehr als 25 Millionen Euro wurde eingezogen. Der Fall wurde laut Gericht wegen des Steuergeheimnisses erst jetzt mitgeteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Mann hat bereits Revision eingelegt.

dpa/ah/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Steuerhinterziehung: . In: Legal Tribune Online, 16.08.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/30365 (abgerufen am: 15.11.2024 )

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