Wenn ein Politiker ein neues Amt antritt, gilt für ihn die 100-Tage-Regel. Innerhalb dieser Zeit arbeitet er sich ein und weist erste Erfolge vor. Auch Anwälte sollten die 100-Tage-Frist beim Start an einem neuen Arbeitsplatz gut nutzen, meint Karriereberaterin Carmen Schön.
Der erste Eindruck entscheidet. Und zwar darüber, ob der Junganwalt und die Junganwältin in der Kanzlei die Probezeit überstehen und Karriere machen werden - oder eben nicht. "Man braucht ungefähr drei Monate, um sich an einem neuen Arbeitsplatz zu orientieren" erklärt Carmen Schön, die als Kanzleiberaterin und Karriere-Coach für Anwälte arbeitet. Sie empfiehlt: "Betrachten Sie diese Zeit wie ein Zirkeltraining, bei dem man von Gerät zu Gerät geht. Finden Sie für sich heraus: Wie lauten die Spielregeln in der Kanzlei? Und passt das überhaupt zu mir? Setzen Sie dazu den Außenblick, den Sie als Neuling noch auf die Kanzlei haben, reflektorisch ein." Sechs Aspekte sollten Sie dabei beachten:
Klären Sie die fachlichen Anforderungen, die an Sie gestellt werden und beginnen Sie damit, Wissenslücken zu schließen. "Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie nach den ersten drei Monaten perfekt eingearbeitet sind", sagt Carmen Schön. "Man geht davon aus, dass eine fachliche Einarbeitung mindestens sechs bis zwölf Monate dauert." Ein häufiger Anfängerfehler: Neue Mitarbeiter konzentrieren sich in den ersten Monaten oft ausschließlich auf das Fachliche. "Dabei ist es nur einer von insgesamt sechs Aspekten, die den erfolgreichen Einstieg möglich machen", so Schön. "Die anderen fünf Punkte sind genauso wichtig."
Sechs Tipps für einen guten Berufsstart: . In: Legal Tribune Online, 08.04.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/15161 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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