Mitarbeiter, Kunden und Gläubiger von Arko, Eilles und Hussel dürfen aufatmen. Schokoladenliebhaber auch. Die Restrukturierung der zur Deutschen Confiserie Gruppe gehörenden Unternehmen ist dank eines Investors gelungen.
Gut neun Monate nach der Insolvenz ist die Sanierung der Süßwarenhändler Arko, Eilles und Hussel geglückt. Das Amtsgericht Norderstedt hob die Insolvenzverfahren für Arko (Az. 66 IN 4/21), Hussel (Az. 66 IN 5/21) und Eilles (Az. 66 IN 6/21) auf. Rund 300 Filialen mit 1.300 Beschäftigten sind gerettet, wie aus einer Mitteilung der Deutschen Confiserie Gruppe vom 7. Oktober 2021 im holsteinischen Wahlstedt hervorgeht. Neben dem Filialgeschäft will die Gruppe künftig noch stärker im Lebensmitteleinzelhandel und im Onlinegeschäft vertreten sein. Bislang ist sie mit rund 4000 Verkaufstellen im stationären Einzelhandel und in Bäckereien präsent.
"Wir sind sehr froh, dass wir das Restrukturierungsverfahren nun mit Erfolg beendet und unser Unternehmen mit Blick auf den langfristigen und nachhaltigen Erfolg neu aufgestellt haben", äußerte der Chef der Unternehmensgruppe, Patrick G. Weber, gegenüber der dpa. Nicht betroffen von dem Insolvenzverfahren war die Marke Eilles. Sie gehört der Kaffee-Gruppe Darboven. Die neben Arko und Hussel unter dem Dach der Gruppe geführte Handelskette Eilles ist Lizenznehmerin der Marke.
Investor eilt zu Hilfe
Die Süßwarenhändler verdanken die Sanierung im Wesentlichen frischem Geld des alleinigen Investors Paul Morzynski, der 2014 bei Arko eingestiegen war. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer aus Hannover ist auch als Investor beim Grand Hotel Heiligendamm an der Ostsee bekannt. 2016 hatte Arko von Darboven die Fachgeschäfte der Marke Eilles und 2018 die Süßwarenkette Hussel übernommen.
Begleitet wurde das Insolvenzverfahren von der Kanzlei Eckert. Rechtsanwalt Rainer Eckert in einer dpa-Stellungnahme: "Wir sind froh, dass wir das bundesweit erste Covid-Schutzschirmverfahren zu einem erfolgreichen Abschluss führen konnten und sind überzeugt, eine langfristige Lösung für alle Beteiligten geschaffen zu haben." Das Insolvenzverfahren war nach dem Antrag Mitte Januar in Eigenverwaltung über die Bühne gegangen. Diese, nur für aussichtsreiche Fälle vorgesehene Spielart des Insolvenzrechts ermöglicht es dem bisherigen Management, Unternehmen unter Aufsicht eines Sachwalters selbst weiter zu führen.
dpa/sts/LTO-Redaktion
Insolvenzverfahren aufgehoben: . In: Legal Tribune Online, 08.10.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46267 (abgerufen am: 17.11.2024 )
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