Der ehemalige Freshfields-Partner, der Ende November wegen seiner Verstrickungen im Cum-Ex-Skandal verhaftet wurde, wird laut einem Medienbericht aus der Untersuchungshaft entlassen.
Laut einem Bericht des Handelsblatt wurde der Haftbefehl gegen den Steuerrechtler außer Vollzug gesetzt. Der Jurist war Ende November wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft genommen worden – es war bundesweit die erste Festnahme eines Rechtsanwaltes wegen Cum-Ex-Geschäften. Der Jurist hatte kurz vor seiner Verhaftung die Partnerschaft bei Freshfields Bruckhaus Deringer auf eigenen Wunsch niedergelegt.
Nach Informationen des Handelsblatt gibt es einen gerichtlichen Verschonungsbeschluss, jedoch muss der Anwalt noch Auflagen erfüllen. Dem Bericht zufolge soll der Jurist eine Kaution von vier Millionen Euro hinterlegen, seinen Reisepass abgeben und sich zweimal wöchentlich bei den Behörden melden. Kontakt zu Verfahrensbeteiligten dürfe er nicht aufnehmen.
Der Steuerrechtler soll zwischen 2006 und 2009 Gutachten geschrieben haben, die den Cum-Ex-Geschäften einen legalen Anstrich gegeben hätten. Er soll auch geholfen haben, die Finanzbehörden bei einer Betriebsprüfung gezielt in die Irre zu führen. Der Anwalt hat laut früheren Berichten von WDR und SZ in mehreren Vernehmungen stets bestritten, illegal agiert zu haben. Er habe nicht gewusst, dass seine Mandanten sich anders verhalten hätten als von ihm begutachtet.
ah/LTO-Redaktion
Cum-Ex-Deals: . In: Legal Tribune Online, 18.12.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/39307 (abgerufen am: 17.11.2024 )
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