Cum-Cum-Steuerdeals: NRW rechnet mit Mil­lionen für die Staats­kasse

31.05.2019

Nachdem findige Unternehmen mit ihren "Cum-Cum Geschäften" Millionen an den deutschen Finanzämtern vorbeigewirtschaftet haben, will sich NRW das Geld nun zurückholen. Im Raum steht ein dreistelliger Millionenbetrag.

Das nordrhein-westfälische Finanzministerium rechnet im Zuge der Aufklärung umstrittener Aktien- und Steuerdeals mit Mehreinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe. Bislang seien in NRW für den Zeitraum 2002 bis 2015 insgesamt 13 Fallkomplexe sogenannter Cum-Cum-Geschäfte identifiziert worden.

Die Aufklärung verläuft aber immer noch schleppend. "Das ist eine außerordentlich komplexe Materie", sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Manfred Lehmann, der dpa in Düsseldorf. Derzeit gebe es in NRW etwa 25 Stellen für ausgewiesene Experten. "Eigentlich bräuchten wir doppelt so viele", monierte Lehmann den aus seiner Sicht bestehenden Personalmangel.

Bei den 2016 gestoppten "Cum-Cum"-Geschäften konnten Aktionäre aus dem Ausland Steuern auf Dividenden von deutschen Unternehmen umgehen, indem Aktien und Gewinnanteile rund um den Dividendenstichtag länderübergreifend hin- und hergeschoben wurden. Die gesparten Steuern wurden zwischen den Investoren und den Banken aufgeteilt. Der Schaden, der mit den "Cum-Cum" und "Cum-Ex" Geschäften entstanden ist, beläuft sich auf schätzungsweise mehrere Milliarden Euro.

dpa/tik/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Cum-Cum-Steuerdeals: . In: Legal Tribune Online, 31.05.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/35697 (abgerufen am: 16.11.2024 )

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