Private-Equity-Manager bewerten den deutschen Markt für Unternehmensbeteiligungen als sehr teuer. Bei den Kaufpreisen sei ein neuer Höchststand erreicht, heißt es in einer aktuellen Marktstudie.
In den Augen von Private-Equity-Investoren wird der Markt immer teurer. Dies geht aus dem aktuellen "Private Equity Panel" hervor, für das CMS und das Magazin Finance dreimal jährlich rund 50 Private-Equity-Häuser anonym befragen.
Die Umfrageteilnehmer bewerten die Kaufpreise auf einer Skala von 1 (extrem teuer) bis 10 (extrem günstig) aktuell mit einem Wert von 2,87 und damit so teuer wie nie zuvor seit Auflage des Panels. Seit 2010 werden die Kaufpreise damit stetig höher eingeschätzt.
Diese hohen Preise scheinen den Private-Equity-Managern inzwischen allerdings mehr geheuer zu sein, schreiben die Autoren des "Panels". 70 Prozent der befragten in Deutschland tätigen Mittelstandsfonds sehen sich derzeit am M&A-Markt deshalb eher auf der Verkäufer- als auf der Käuferseite. Dies sei der höchste Wert seit Auflage des "Panels" vor sieben Jahren.
"Nachdem sich die Bewertungen schon fast auf historischen Höchstständen bewegen, ist es verständlich, wenn PE-Häuser damit liebäugeln, Kasse zu machen", meint CMS-Partner Dr. Jacob Siebert. "Wenn es wieder abwärtsgeht, möchte sich niemand nachher vorwerfen lassen, den richtigen Zeitpunkt versäumt zu haben."
Bleiben die Finanzierungen tragfähig?
Ein Grund für die hohen Kaufpreise ist laut der Studie die harte Konkurrenz auf der Finanzierungsseite: Banken versuchen den Vormarsch von Private-Debt-Fonds aufzuhalten, indem sie ihre Kredite zu schuldnerfreundlichen Konditionen vergeben.
Die Umfrageteilnehmer profitieren von diesem Wettbewerb durch günstige Konditionen sowohl von Buy-out-Finanzierungen als auch von Buy-out-Krediten. "Banken und Debt-Fonds steigern sich immer weiter gegenseitig hoch", warnt Dr. Tobias Schneider, Partner bei CMS. "Man kann sich schon die Frage stellen, ob die Finanzierungen auch in unruhigerem Fahrwasser tragfähig sein werden."
Insgesamt werden die Private-Debt-Fonds von 85 Prozent der befragten Private-Equity-Manager als Bereicherung angesehen. Fast jeder zweite Befragte geht davon aus, dass der Marktanteil dieser alternativen Finanzierer in den nächsten zwei Jahren weiter steigen wird. Aktuell liegt ihr Marktanteil bei 20 bis 25 Prozent, er ist nach einem Zwischenhoch von über 30 Prozent im Jahr 2015 zuletzt gesunken.
Private Equity: . In: Legal Tribune Online, 31.05.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/23077 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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