Nach den bundesweiten Bombendrohungen gegen die Justiz vergangene Woche kam es am Dienstag wieder zu ähnlichen Vorfällen. Bundesweit gab es Polizeieinsätze, teilweise mussten Gerichtsgebäude geräumt werden.
Nach den bundesweiten Bombendrohungen gegen die Justiz in der vergangenen Woche gab es am heutigen Dienstag wieder ähnliche Vorfälle. Bundesweit gingen bei Gerichten Emails ein, in denen ein Bombenanschlag angedroht wurde. Sprengstoff wurde aber nirgendwo gefunden. Betroffen waren unter anderem die Oberlandesgerichte Köln, Naumburg, Zweibrücken und Jena. Auch in Bayern gab es Drohungen gegen Justizgebäude. Bei den Gerichten gingen jeweils Emails ein, die mit einem Bombenanschlag drohten.
In Zweibrücken durchsuchte die Polizei das Gerichtsgebäude am Dienstagvormittag. Bei der Durchsuchung war auch ein extra geschulter Spürhund im Einsatz. Das Gericht habe für die Durchsuchung nicht geräumt werden müssen, der Betrieb wurde laut einem Sprecher nicht erheblich gestört. Ob es einen Zusammenhang mit den anderen Bombendrohungen an Gerichten bundesweit Ende vergangener Woche gibt, konnte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz noch nicht sagen.
Auch in Köln konnte der Polizeieinsatz relativ zügig wieder beendet werden. Laut einem Sprecher habe man eine echte Gefahr schnell ausschließen können. Zu den Hintergründen und den Tätern konnte man aber auch hier noch keine Angaben machen.
"Nationalsozialistische Offensive" – eine reale Gefahr?
Anders verlief der Polizeieinsatz in Jena: Dort wurde das Justizzentrum am Vormittag geräumt. Gefunden wurde auch hier nichts, die Polizei gab das Gebäude am Mittag wieder frei. Eine Sprecherin der Thüringer Polizei bestätigte, dass bei der Drohung ein Zusammenhang zu den Drohungen der letzten Woche besteht: Die Email waren auch hier mit "nationalsozialistische Offensive" unterschrieben. Wer sich hinter den Bombendrohungen verbirgt blieb weiter unklar.
Der Absender "nationalsozialistische Offensive" ist den Behörden in Bund und Ländern nach Angaben des Bundesinnenministeriums schon öfter untergekommen. "Es handelt sich um einen oder mehrere Personen, die als Vielschreiber wiederholt Drohungen gegenüber verschiedenen Institutionen geäußert hat beziehungsweise haben", sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur am vergangenen Freitag in Berlin.
acr/LTO-Redaktion
mit Materialien der dpa
Polizei durchsucht Gerichtsgebäude: . In: Legal Tribune Online, 15.01.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/33239 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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