Wenn die Woche im Wesentlichen daraus bestand, im Rahmen eines erfolgreichen Zeitmanagements die Arbeit nach großen Haien und kleinen Fischen im Mandantenkreis aufzuteilen, liegt es auf der Hand, das Wochenende mit echten Fischen zu verbringen. Ariane Bluttner stellt für LTO ihre Lieblingsseen in Bayern und Österreich vor.
Im oberbayerischen Ort Unterwössen im Chiemgau liegt ein künstlicher Stausee, dem man aber heutzutage nicht ansieht, dass er nicht schon immer da war.
Der Wössner See ist ein Traum für jeden Angler - selbst für denjenigen, der seine Familie im Schlepptau hat. Denn diese kann sich im Freibad - es ist wirklich frei, es kostet keinen Eintritt - erholen.
Zu den Fischbeständen zählen Saiblinge (Bachsaibling und Seesaibling), Karpfen (Graskarpfen und Silberkarpfen), Schleie, Forellen (Bachforelle, Regenbogenforelle und Seeforelle), Zander, Aal, Huchen und Rotfedern.
Neben den gesetzlichen bayerischen Schonzeiten und Schonmaßen gelten die besonderen örtlichen Schonzeiten und Schonmaße des Wössner Sees.
Im österreichischen Faistenau liegt ein See, der von manchen abfällig "Angelpuff" genannt wird. Diese wenig charmante Betitelung könnte sich dann erklären, wenn man ein Bordell im althergebrachten Sinne mit Gesetzlosigkeit gleich setzt.
Dort interessiert es niemanden, ob alle Vorschriften eingehalten werden - nicht einmal eine eigene Route muss mitgebracht werden, keine Angelkarte, kein Angelschein, nichts dergleichen. Zu empfehlen ist dem geübten Angler natürlich das Mitbringen der eigenen Fliegenroute, da vor Ort lediglich die "handelsüblichen" Angeln zu haben sind.
Der See liegt gar nicht so weit von Deutschland entfernt, gerade einmal eine halbe Stunde von der bayerischen Grenze bei Freilassing entfernt. Hier werden Fische gezüchtet und sodann der Angelteich mit ihnen besetzt. Köstliche See- und Bachsaiblinge tummeln sich neben fast genauso schmackhaften Regenbogen- und Bachforellen.
Kinder können dort lernen, einen Fisch zu angeln, ihn zu erlegen und selbst auszunehmen. Bezahlt wird nach Gewicht, das Kilo kostet 8,50 €. Im Sommer bietet sich die Gelegenheit, unmittelbar am See den Fang gleich auf den Grill zu legen.
Wer jedoch dem "Angelpuff" das faire Angeln vorzieht, bei dem man oft Stunde um Stunde, manchmal auch Tag und Nacht am See sitzt und vergeblich darauf wartet, dass die Fische doch bitte zumindest einen Blick auf den Köder werfen mögen, dem ist das Fränkische Seeland wärmstens zu empfehlen.
Dort wimmelt es geradezu von Seen, die einander an Schönheit übertreffen: der Altmühlsee, der große und kleine Brombachsee, der Igelsbachsee sowie der Rothsee.
Sie alle liegen mehr oder weniger nahe beisammen und dienen vorwiegend dem Auffangen und Speichern von Grundwasser. So sind am Brombachsee und Altmühlsee Hechte und Zander zu angeln - zwar mit Geduld, aber sie sind zu fangen. Die Hechte haben zwischen 50 und 80 cm, Zander um die 5-6 Pfund. Auch recht stattliche Barsche als Beifang kann man diesem See entnehmen.
Alle diese Seen sind am Besten vom Boot aus zu befischen (bis auf den Rothsee, wo dies seit 3 Jahren nicht mehr möglich ist). Voraussetzung ist natürlich eine Angelkarte. Die Tageskarten liegen jeweils bei 7 €. Am Großen Brombachsee ist man mit 15 € dabei, wenn man vom Boot aus fischen möchte. Für Friedfische gelten die üblichen staatlichen Schonzeiten und auch hier gibt es eine Fangbeschränkung: 2 Karpfen, 3 Schleien, 1 Hecht oder 1 Zander pro Angler.
Angel-Spots: . In: Legal Tribune Online, 06.06.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/57 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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