Rechtsquiz zum Pferderecht

Die Tierhalterhaftung erfordert die Verwirklichung einer typischen Tiergefahr, also ein unberechenbares tierisches Verhalten. In welchem der folgenden Fälle hat sich die typische Tiergefahr nicht verwirklicht?

• Ein ungeübter Reiter bekommt während eines Rittes Schwierigkeiten mit seinem bockenden Pferd und ist so verunsichert, dass er vom Pferd fällt, als dieses endlich zum Stehen kommt.
• Bei einem Ausritt stolpert das Pferd ungünstig. Der erfahrene Reiter fällt zu Boden und verletzt sich schwer.
• Ein Hengst zeigt gegenüber einer Stute sogenannte Hengstmanieren (Steigen, Ausschlagen) und verletzt sie dabei schwer.

  Falsch, hier verwirklicht sich eindeutig die typische Tiergefahr – und zwar von beiden Tieren. Die typische Tiergefahr einer Stute zeigt sich darin, dass sie ein solches Verhalten bei Hengsten hervorrufen kann (OLG Düsseldorf, Urt. v. 28.05.1993, Az. 22 U 92/92).

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• Eine Reiterin wird schwer verletzt, nachdem das von ihr gerittene Pferd nach einem Steilsprung stürzt. Das Tier war gestürzt, weil es eine frühere Verletzung seiner Vordergelenke hatte und damit zu schwach für Sprünge war.