Fußballfans stehen Schiedsrichtern ja grundsätzlich mit einer ordentlichen Portion Skepsis gegenüber. Robert Hoyzer hat mit seinem Engagement als Schiedsrichter in Bundesliga und DFB-Pokal ein gerüttelt Maß dazu beigetragen. Sein Name ist untrennbar mit dem wohl größten Wettskandal verbunden, den Fußball-Deutschland bisher erleben musste.
Dass der SC Paderborn den Bundesliga-Dino Hamburger SV mit 4:2 vom Platz jagt, mag zwar mit Blick auf die aktuelle Verfassung beider Teams durchaus im Rahmen des Vorstellbaren liegen. Im August 2004 jedoch kam der Sieg der Ostwestfalen in der ersten Pokalrunde einer regelrechten Sensation gleich. Einer Sensation, der Hoyzer ordentlich nachgeholfen hatte: Nicht zuletzt zwei unberechtigte Strafstöße führten zum Aus des HSV. Hoyzer hatte im Vorfeld Geld von Drahtzieher Ante Sapina erhalten, Sapina wiederrum auf den Sieg des Außenseiters gesetzt.
Das LG Berlin verurteilte den geständigen "Unparteiischen" am 17. November 2005 wegen Beihilfe zum Betrug zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten, ohne Bewährung versteht sich. Im Rahmen der Revision zweifelte die Bundesanwaltschaft allerdings an der Strafbarkeit. Mangels Täuschung sei bereits Haupttäter Sapina nicht wegen Betruges strafbar – ein neuer Examensfall war geboren. Der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) in Leipzig bestätigte Ende 2006 jedoch das Berliner Urteil gegen Hoyzer. Sapina wurde erst kürzlich vom LG Bochum zu fünf Jahren Haft verurteilt, nachdem der BGH das vorangegangene Urteil aufgrund von Rechtsfehlern aufgehoben hatte. (Bild: © MICHAEL HANSCHKE / POOL / AFP)