Den ehemaligen Rüstungslobbyisten Karlheinz Schreiber bringt man vor allem mit der CDU-Spendenaffäre der 90er Jahre in Verbindung – und mit Wolfgang Schäuble. Der heutige Finanzminister hatte 1994 eine Bar-Spende von 100.000 D-Mark von Schreiber entgegen genommen. Das Geld tauchte allerdings in keinem Rechenschaftsbericht der CDU auf. Wofür es gedacht war, verwendet wurde und wo es blieb, ist bis heute ungeklärt. Daneben floss Geld an den ehemaligen Rüstungsstaatssekretär Ludwig-Holger Pfahls, der später verurteilt wurde.
Nachdem 1997 ein Haftbefehl wegen Steuerhinterziehung gegen Schreiber erlassen wurde, floh dieser nach Kanada und zögerte seine Auslieferung über Jahre hinaus. Erst 2009 nahm ihn die JVA Augsburg in Untersuchungshaft. Das LG Augsburg verurteilte ihn daraufhin zu acht Jahren Haft. Karlsruhe kippte das Urteil später jedoch aufgrund von Rechtsfehlern. So sprach das LG im November ein neues: Schreiber erhielt sechseinhalb Jahre wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 9,7 Millionen Euro. Das Verfahren wegen der Bestechung Pfahls wurde hingegen aufgrund von Verjährung eingestellt. (Bild: © CHRISTOF STACHE / AFP)