Nürnberg – "Memorium Nürnberger Prozesse", Henkerhaus und Lochgefängnisse: Er gilt als einer der bekanntesten Gerichtssäle der Welt: Der Schwurgerichtssaal 600 des Nürnberger Justizpalastes, in dem sich vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 führende NS-Vertreter für ihre Taten zu verantworten hatten. Die Informations- und Dokumentationsstätte "Memorium Nürnberger Prozesse" im Dachgeschoss des Gerichtsgebäudes informiert nicht nur über den „Nürnberger Prozess“, die Angeklagten und ihre Verbrechen, sondern geht zugleich auf die sich in den Jahren danach anschließenden Folgeprozesse einsowohl über die historischen "Nürnberger Prozesse" als auch über die Folgeprozesse der nächsten Jahre. Einen Blick in den Schwurgerichtssaal, der nach wie vor genutzt wird, ist an verhandlungsfreien Tag möglich (in der Regel Freitag bis Montag).
"Memorium Nürnberger Prozesse", Bärenschanzstraße 72, 90429 Nürnberg. Mi-Mo 18-18.00 Uhr. 5,- € (erm. 3,- €/1,50 €)
Wenn man schon in Nürnberg ist, lohnt auch ein Abstecher zum Henkerhaus. In den Räumlichkeiten der früheren Dienstwohnung des Henkers der Reichsstadt Nürnberg findet sich eine Ausstellung zur Nürnberger Kriminalgeschichte. Besucher erfahren nicht nur etwas zum Amt des Henkers, sondern ebenso über einen seiner berühmtesten Vertreter, Franz Schmidt. Sein hinterlassenes Tagebuch bietet Einblicke in die Alltagsgeschichte der Reichsstadt Nürnberg um das Jahr 1600. Das Henkerhaus hat ab April wieder geöffnet.
"Henkerhaus" Trödelmarkt 58, 90403 Nürnberg. April bis Dezember. Sa-So 14 - 18 Uhr. Gruppen jederzeit nach Voranmeldung. 2,- € (erm. 1,- €)
Passendes findet sich auch im Nürnberger Rathaus: Wer die mittelalterlichen Lochgefängnisse in den kühlen Kellergewölben besichtigen will, sollte sich warm anziehen. Seit dem 14. Jahrhundert dienten sie dem Aufenthalt der Häftlinge bis zur Urteilsvollstreckung. Zwölf Zellen und eine Folterkammer zeigen in bedrückender Weise den Alltag des damaligen Strafvollzugs und machen die Formulierung "jemanden ins Loch stecken" auf schaurige Weise greifbar.
"Mittelalterliche Lochgefängnisse", Rathausplatz 2, 90403 Nürnberg. Die Kellergewölbe sind ab Anfang März wieder geöffnet. 3,50 € (erm. 1,50 €)
Bild: ©National Archives, College Park, MD, USA