7. Ex tunc oder ex nunc – Hauptsache ex
Latein: Eine tote Sprache, die aber irgendwie doch nicht tot zu kriegen ist. Jedenfalls nicht im Wortschatz vieler Juristen und der allermeisten Professoren. Auch wenn es für die meisten lateinischen Begriffe deutsche Pendants gibt, die einiges verständlicher machen würden, bleibt Studenten das Pauken einer guten Handvoll Fachausdrücke – pardon: Termini – nicht erspart. Besonders reizvoll ist das, wenn sich die Wörter so ähnlich sind, dass haarsträubende Verwechslungen drohen (war es nun ex tunc oder ex nunc?). Außerdem lassen sich einige unverzichtbare Meinungsstreitigkeiten ohne die entsprechenden lateinischen Ausdrücke gar nicht erst zufriedenstellend darstellen (animus auctoris, animus socii). Kurz gesagt: Ganz ohne Latein geht es nicht. Dem kann man sich fügen oder es sogar richtig gut finden. Wer hingegen schon zu Schulzeiten Lateinhasser war und sie mit dem Schwur verlassen hat, nie wieder eine Silbe der Sprache zu gebrauchen, für den ist Jura sicherlich der falsche Weg.
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