1. Drum prüfe, wer sich ewig bindet!
Ein Jurastudium ist eine Entscheidung fürs Leben. Man muss wenigstens zu einem gewissen Maß Spaß an der Materie empfinden, sonst macht man sich nur unglücklich!
Wenn du also merkst, dass die ganze Geschichte nichts für dich ist, dann zieh möglichst früh einen Schlussstrich – auch wenn dies zunächst bei Familie oder Umfeld nicht gut ankommt. Es ist dein Leben – und der frühe Blick auf Ausbildungsalternativen erspart den Abbruch in einem späten Semester.
Leider beginnen auch heutzutage immer noch viel zu viele Abiturienten mit Jura, weil sie gehört haben, "dass man sich damit beruflich noch nicht so festlegt". Völlig verkehrt ist diese Prognose vielleicht nicht, denn vom Fernsehredakteur bis zur Verfassungsrichterin sind die Leute mit der "Befähigung zum Richteramt" in vielen Arbeitsfeldern vertreten, in denen mal juristische Kenntnisse, mal bloß strukturiertes Denken vonnöten ist.
Unterschätze aber nicht den Durchhaltewillen, den du für Jahre eines Jurastudiums zuzüglich Referendariats brauchst!
Lass dich deshalb schon vor deiner Entscheidung gründlich beraten! Eine kaufmännische Ausbildung kann aus dir – mit diversen, über die Jahre verstreuten Zusatzqualifikationen – eine gutbezahlte Kraft machen. Von den Gehältern hochqualifizierter Facharbeiter und manch selbständigen Handwerkers können viele kleine Rechtsanwälte nur träumen. Deine Beratungslehrer kennen dich vielleicht aus dem Unterricht, Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern kennen ihre Branchen.
Tausende kleiner Mittelständler werden in den nächsten Jahrzehnten keine Familienangehörigen für die Unternehmensnachfolge finden. Also, schau, ob dein Ehrgeiz für das Jurastudium ausreicht – und ob du dort wirklich besser aufgehoben bist als z.B. in einer spezifischen Ausbildung oder einem fachlich begrenzteren Studium!
(Bild: Danilo Rizzuti - Fotolia com)