Das Landgericht München hat einen ehemaligen Manager des MAN-Konzerns wegen Bestechung in Millionenhöhe zu zwei Jahren Haft, ausgesetzt zur Bewährung, verurteilt. Damit wurde das erste Urteil im MAN-Schmiergeldskandal gesprochen; es werden weitere erwartet.
Der ehemalige Vorstandschef der MAN Turbo AG hatte im Laufe des Prozesses gestanden, eine Zahlung von knapp neun Millionen Euro veranlasst zu haben, um damit im Jahr 2004 den Zuschlag für einen Großauftrag zu erhalten.
Wie der Vorsitzende Richter der zuständigen 6. Strafkammmer des Landgerichts in der Urteilsbegründung erklärte, hat die deutsche Industrie Schmiergeldzahlungen nicht nötig. Strafmildernd kam dem Verurteilten zugute, dass er im Rahmen seines Geständnisses sowohl die alleinige Verantwortung für sein Handeln übernommen als sich auch nicht persönlich bereichert hat. Als Bewährungsauflage verhängte die Kammer die Zahlung von insgesamt 100.000 Euro an verschiedene soziale Einrichtungen.
Die Affäre um gezahlte Schmiergelder hatte bereits im letzten Jahr beim Münchner DAX-Konzern zu zahlreichen Entlassungen von Top-Managern geführt. Es werden weitere Urteile in diesem Zusammenhang erwartet. Zur Zeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen mehrere ehemalige Mitarbeiter des Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzerns.
Wirtschaftskriminalität: . In: Legal Tribune Online, 28.06.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/836 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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