Ein Mann, der seine Noch-Ehefrau mit mehreren Messerstichen verletzte, hat von einem Gericht im türkischen Erzurum eine Strafmilderung erhalten. Sie habe ihn provoziert, auch weil sie Leggins trug, entschied das Gericht.
Der Ehemann hatte seine Frau zu Beginn des Jahres attackiert, nachdem er sie mit einem anderen Mann in einem Auto gesehen hatte. Die Tatsache, dass die Frau dabei eine "verdächtige Haltung" eingenommen hatte und auch eng anliegende Leggins trug, veranlasste das Gericht dazu, die Strafe für die Messerattacke zu mildern. Denn der Mann sei dadurch provoziert worden. So berichten es die türkischen hurryetdailynews.
Das Ehepaar sei demnach schon zum Zeitpunkt der Vorfalls im Begriff gewesen, sich scheiden zu lassen. Laut Aussage des Opfers soll der Noch-Ehemann während seines Angriffs gesagt haben, er wolle sie töten. Die Staatsanwaltschaft hatte sich daher für eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren wegen versuchten Mordes ausgesprochen. Am Ende wurden es sechs Jahre und drei Monate.
Der Angeklagte habe vor Gericht das Verhältnis zwischen ihm und seinem Opfer dargelegt. Danach habe sich auch schon vor dem Vorfall gezeigt, dass der Kleidungsstil der Frau nicht mit den traditionellen Vorstellungen des Mannes im Einklang stünde. Insbesondere habe sich der Mann daran gestört, dass die Frau kein Kopftuch tragen wollte und sich gerne schminke.
una/LTO-Redaktion
Türkisches Gericht mildert Strafe für Messerattacke: . In: Legal Tribune Online, 01.08.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12771 (abgerufen am: 03.11.2024 )
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