Die Vereinigung der Strafverteidiger Sachsen/Sachsen-Anhalt hat den "Pro Chemnitz"-Chef Martin Kohlmann aus ihren Reihen verbannt. Der umstrittene Rechtsanwalt hat auch schon Ärger mit der Rechtsanwaltskammer.
Die Vereinigung der Strafverteidiger Sachsen/Sachsen-Anhalt hat den Anwalt und "Pro Chemnitz"-Chef Martin Kohlmann ausgeschlossen. Es habe einen entsprechenden Beschluss des Vorstandes gegeben, erklärte Vereinsvorsitzender Andreas Boine am Donnerstag gegenüber der dpa. Zuvor hatten Medien berichtet. "Sein Handeln läuft den Vereinszwecken zuwider", so Boine. So habe Kohlmann nach dem gewaltsamen Tod eines Deutschen in Chemnitz den Haftbefehl gegen einen der Verdächtigen veröffentlicht. "Das ist ein Verstoß gegen die Verfahrensrechte des Beschuldigten", sagte Boine. Der Verein könne das nicht hinnehmen.
Unterdessen läuft bei der Rechtsanwaltskammer Sachsen ein berufsrechtliches Verfahren gegen Kohlmann. Dieses werde derzeit noch geprüft, hieß es. Hintergrund sind umstrittene Äußerungen Kohlmanns im Prozess gegen die Rechtsterroristen der "Gruppe Freital".
Zudem lässt die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden prüfen, ob Kohlmann bei einer Demonstration in Chemnitz Ende August zu Straftaten aufrief. Kohlmann ist Chef der Wählervereinigung "Pro Chemnitz" und gilt als Rechtspopulist mit Verbindungen zur rechtsextremen Szene.
dpa/acr/LTO-Redaktion
Rechtsextremer Rechtsanwalt: . In: Legal Tribune Online, 08.11.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/31967 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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