Der Rechtsstreit um Millionenzahlungen an den früheren Solar-Millennium-Chef Utz Claassen ist wegen des Insolvenzverfahrens des Unternehmens unterbrochen worden. Der Zivilprozess betreffe die Insolvenzmasse des Solarkraftwerk-Herstellers, sagte der Gerichtssprecher am Dienstag. Daher schreibe das Gesetz die Unterbrechung vor.
Insolvenzverwalter Volker Böhm könne das Verfahren nun entweder weiterführen oder der Prozess bleibe unterbrochen, bis das Insolvenzverfahren abgeschlossen ist. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Solar Millennium hatte Ende Dezember 2011 Insolvenzantrag gestellt, Ende Februar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.
In dem Rechtsstreit zwischen Claassen und Solar Millennium geht es um die Frage, ob der 48-Jährige die bei seinem Antritt im Jahr 2010 kassierten 9,2 Millionen Euro wegen seines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Erlanger Unternehmen zurückzahlen muss. Claassen, der nach 74 Tagen sein Amt als Vorstandschef niedergelegt hatte, lehnt dies ab und will zugleich die Rechtswirksamkeit seiner Kündigung feststellen lassen.
Die Solar-Millennium-Führung reichte dagegen Widerklage ein, mit der sie zugleich eine Vorauszahlung von 93.500 Euro von Claassen zurückfordert. Das Landgericht (LG) hatte zu Beginn des Prozesses im September 2011 einen Vergleich vorgeschlagen. Beide Seiten seien seitdem in Verhandlungen gewesen, sagte Gerichtssprecher Thomas Koch. Claassens Anwalt war am Dienstag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
dpa/tko/LTO-Redaktion
Prozess um Millionenzahlungen an Utz Claassen: . In: Legal Tribune Online, 07.03.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/5714 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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