Das OLG München sieht zweieinhalb Monate nach dem Start des NSU-Prozesses die Vorwürfe über zu wenige Presse- und Zuschauerplätze nicht bestätigt. Mittlerweile fänden alle Interessierten genug Platz.
"Nach den ersten zwei Wochen konnte jeder, der - ob als Besucher oder als Journalist - in den Sitzungssaal wollte, jederzeit hinein", sagte der Präsident des Oberlandesgerichts (OLG) München Karl Huber am Mittwoch. Insgesamt gibt es 100 Plätze für Presse und Publikum.
Der Prozess um die Morde und Anschläge des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) hatte Anfang Mai nach wochenlangem Hickhack um die Platzvergabe verspätet begonnen. Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe muss sich wegen Mittäterschaft verantworten. Zudem sitzen vier mutmaßliche Helfer auf der Anklagebank.
Nur wenige Nebenkläger im Gericht
In der Sitzungspause von Anfang August bis Anfang September solle überlegt werden, ob einer von zwei für die Nebenkläger reservierten Räume wieder für den normalen Gerichtsbetrieb genutzt werden könnte, sagte Huber. An manchen Tagen sei keiner der rund 90 Nebenkläger im Gericht, meist seien es nur einige wenige.
Bei der Polizei wurde der Aufwand bereits heruntergefahren. Zum Prozessauftakt hatten rund 500 Polizeibeamte für Sicherheit gesorgt, inzwischen seien es deutlich weniger, sagte Amtsgerichtspräsident Gerhard Zierl, der beim NSU-Prozess für die Organisation der Sicherheitsmaßnahmen zuständig ist. Ändere sich die Lage, seien die Kräfte aber auf Abruf. "Wir haben die Vorkehrungen getroffen, sofort alle Kräfte bündeln zu können."
dpa/asc/LTO-Redaktion
OLG München zu NSU-Prozess: . In: Legal Tribune Online, 24.07.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/9208 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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