NSU 2.0: Tat­ver­däch­tiger ermit­telt, Woh­nung durch­sucht

05.04.2019

Der "NSU 2.0"-Ermittlungskomplex beschäftigt bundesweit die Behörden. Nun konnte ein mutmaßlicher Verfasser mehrerer Drohbriefe ermittelt werden, die Ermittler durchsuchten eine Wohnung.

In dem bei der Staatsanwaltschaft Berlin geführten Ermittlungskomplex zu bundesweiten Drohschreiben mit rechtsextremistischem Hintergrund konnte das Landeskriminalamt Berlin (LKA) in enger Zusammenarbeit mit dem LKA Schleswig-Holstein und dem Bundeskriminalamt (BKA) einen Beschuldigten aus Schleswig-Holstein als mutmaßlichen Verfasser der Drohschreiben ermitteln.

Am Donnerstag durchsuchten Ermittler des LKA Berlin und des LKA Schleswig-Holstein unter anderem wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten gemeinsam eine Wohnung in Schleswig-Holstein und stellten Beweismittel sicher.

Es besteht der Verdacht, dass der Mann Verfasser verschiedener Drohschreiben an Gerichte und andere Einrichtungen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Brandenburg sein könnte. In den unter anderem mit "Nationalsozialistische Offensive" unterzeichneten E-Mails werden seit April 2018 aus offenbar rechtsextremistischer Motivation heraus Bombenanschläge auf Gerichte angekündigt. Auch die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz erhielt im Januar mehrere Drohbriefe, die in derselben Form unterzeichnet wurden.

Für mediale Aufmerksamkeit sorgte auch die Bild, die vor gut zwei Woche vermeldete, die Staatsanwaltschaft Frankfurt habe auf der Suche nach Beweisen ohne offiziellen Beschluss versucht, die Geschäftsräume des Verlages zu durchsuchen. Die Ermittler stellten jedoch klar, dass eine solche zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt gewesen sei.

tik/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

NSU 2.0: . In: Legal Tribune Online, 05.04.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/34771 (abgerufen am: 05.11.2024 )

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