Nach dem ersten Organspende-Gipfel ist Bayerns Wissenschaftsminister Heubisch (FDP) zwar erleichtert, da es in Bayern bisher keine weiteren Hinweise auf Manipulationen mit Spenderorganen gibt. Um auf Nummer sicher zu gehen, werden aber die internen Kontrollen verschärft.
Als Konsequenz aus dem Organspende-Skandal verschärfen Bayerns Transplantationszentren ab sofort die interne Kontrolle bei Organspenden. "Wir führen in Bayern ab sofort das Sechs-Augen-Prinzip bei Transplantationen ein. Das bedeutet, dass drei Mediziner verschiedener Fachrichtungen sich das anschauen und unterschreiben müssen - zum Beispiel ein Chirurg, ein Internist und ein Labormediziner", sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) am Montag nach einem Gespräch mit den Leitungen der Transplantationszentren.
Abgesehen von der Einführung des Sechs-Augen-Prinzips an den Transplantationszentren ist ein weiterer Punkt in Planung: die Begutachtung der Zentren durch externe Fachleute.
Heubisch ließ zudem durchblicken, dass er nicht viel von härteren Strafen hält, wie sie unter anderem seine CSU-Kabinettskollegin und Justizministerin Beate Merk gefordert hatte. "Ich sehe keinen Grund für Aktionismus. Ob strengere Strafen diesen Fall verhindert hätten, weiß ich nicht", sagte Heubisch.
Für den 27. August hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) in Berlin ebenfalls ein Treffen zur Organspende angesetzt.
dpa/age/LTO-Redaktion
Erste Reaktion nach Organspendeskandal: . In: Legal Tribune Online, 13.08.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/6829 (abgerufen am: 19.11.2024 )
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