Das LG Duisburg sieht sich durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus dazu gezwungen, den Prozess um die Loveparade-Katastrophe zu unterbrechen. Eine Richterin musste vorsorglich unter Quarantäne gestellt werden.
Weil eine Richterin unter Quarantäne gestellt wurde, wird der Loveparade-Strafprozess für mehrere Wochen unterbrochen. Die fünf nächsten Termine seien aufgehoben worden, teilte das Landgericht (LG) Duisburg am Dienstag mit. Die nächste Sitzung finde am 6. April statt. Die Quarantäne wegen des Coronavirus sei vorsorglich.
Wegen der Terminänderung verschiebt sich auch die ursprünglich für den 24. März geplante Anhörung des Sachverständigen. Wann er jetzt mit der Vorstellung seines Gutachtens beginnt, will das Gericht in den kommenden Tagen mitteilen. Die Vorstellung des Gutachtens werde voraussichtlich fünf bis sechs Verhandlungstage dauern, sagte ein Gerichtssprecher.
Mittlerweile gab es mehr als 180 Verhandlungstage. Angeklagt sind noch drei Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Sie haben einer Verfahrensbeendigung durch Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von etwa 10.000 Euro nicht zugestimmt, weswegen der Strafprozess gegen sie weitergeführt wird. Gegen sieben weitere Angeklagte hatte die 6. Große Strafkammer das Verfahren am 06.02.2019 ohne Auflagen eingestellt.
Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg gab es am einzigen Zu- und Abgang zum Veranstaltungsgelände ein so großes Gedränge, dass 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt wurden. Die Hauptverhandlung hatte im Dezember 2017 begonnen.
dpa/mgö/LTO-Redaktion
Richterin in Quarantäne: . In: Legal Tribune Online, 18.03.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/40911 (abgerufen am: 08.11.2024 )
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