Loveparade-Katastrophe: Ermittlungen offenbar vor dem Abschluss

27.01.2014

Dreieinhalb Jahre nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg mit 21 Toten stehen die Ermittlungen offenbar kurz vor dem Abschluss. Medienberichten zufolge zeichnet sich ab, dass die Staatsanwaltschaft zehn Beschuldigte anklagen wird.

Bei den Beschuldigten, die nun von der Staatsanwaltschaft Duisburg angeklagt werden sollen, handele sich um Mitarbeiter der Stadt Duisburg und Verantwortliche der Firma Lopavent, die die Techno-Veranstaltung im Sommer 2010 organisiert hatte, berichtet unter anderem das Magazin Der Spiegel. Der damalige Polizei-Einsatzleiter werde dagegen nicht angeklagt.

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins und früheren Angaben der Staatsanwaltschaft war gegen 16 Beschuldigte ermittelt worden. Ein Sprecher der Behörde wollte sich am Montag auf Anfrage von LTO nicht zu dem Medienbericht äußern.

Am 24. Juli 2010 waren während einer Massenpanik im Zugangsbereich zum Veranstaltungsgelände in Duisburg 21 junge Menschen erdrückt oder zu Tode getreten worden. Hunderte Besucher wurden verletzt.

Ende November hatte das Magazin Focus bereits unter Berufung auf Justizkreise berichtet, dass die Anklage gegen zehn Beschuldigte im Entwurf fertig sei. Die Staatsanwaltschaft hatte dies damals nicht kommentiert. Im Zuge der Ermittlungen wurden mehr als 3.500 Zeugen vernommen, mehr als 900 Stunden Videomaterial gesichtet, hunderte Terabyte Daten ausgewertet. Laut Staatsanwaltschaft haben allein die Hauptakten zum Loveparade-Verfahren rund 35.000 Blatt.

Ein Anwalt von Opfern der Katastrophe hatte vergangenen Sommer im Interview LTO geäußert, dass er fest mit einer Anklage rechnet

dpa/mbr/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Loveparade-Katastrophe: . In: Legal Tribune Online, 27.01.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/10786 (abgerufen am: 15.11.2024 )

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