Bereits 2022 mussten sich zwei Männer wegen der Tötung des berühmten Kriminalreporters vor Gericht verantworten. Aus Verfahrensgründen konnte der Prozess damals nicht beendet werden. Nun startet das Mordverfahren erneut - mit neuen Angeklagten.
In Amsterdam hat am Dienstag der Mordprozess in dem Fall des 2021 getöteten Kriminalreporters Peter R. de Vries begonnen. Neun Verdächtige sind nun wegen Mordes oder Beihilfe zum Mord angeklagt. Sieben von ihnen wird zusätzlich die Bildung einer kriminellen Organisation mit terroristischer Absicht vorgeworfen.
Der berühmte TV-Reporter war im Alter von 64 Jahren mitten in Amsterdam niedergeschossen worden und seinen schweren Verletzungen erlegen. Direkt nach der Tat waren zwei Hauptverdächtige festgenommen worden.
Hinweisen zufolge könnte die Drogenbande des berüchtigten Kriminellen Ridouan Taghi für den Mord verantwortlich sein. Der Reporter war die Vertrauensperson eines Kronzeugen, der in einem Strafprozess gegen Taghi und seine Komplizen ausgesagt hatte. Vor de Vries, waren bereits der Bruder und der Verteidiger des Zeugen getötet worden.
Im Zuge der Ermittlungen zu den Auftraggebern des Mordes an dem Reporter, wurden 2021 sieben weitere Männer festgenommen. Gegen die Taghi-Bande reichten die Beweise allerdings nicht aus.
Der mutmaßliche Täter und der Fahrer des Fluchtautos stehen nun zum zweiten Mal wegen des Falls vor Gericht. Bereits 2022 hatte die Staatsanwaltschaft gegen beide lebenslange Haft gefordert. Die Urteilsverkündung war damals ausgesetzt worden, als neue Beweise aufgetaucht waren. Nachdem eine Richterin ins Ausland gezogen war, entschied das Gericht, den Prozess zu wiederholen.
Angeklagt sind nun zusätzlich der mutmaßliche Organisator und zwei Männer, die die Tat gefilmt und die Bilder im Internet veröffentlicht haben sollen. Die Veröffentlichung soll, laut Anklage, den Schock über die Tat in der Gesellschaft noch vergrößert haben.
Der Prozess findet in einem streng bewachten Hochsicherheitsgericht in Amsterdam statt. Bislang beriefen sich alle Angeklagten vor dem Gericht auf ihr Recht zu schweigen, nur einer beteuerte seine Unschuld. Ein Urteil wird für Juni erwartet.
dpa/hes/LTO-Redaktion
Prozessbeginn in Amsterdam: . In: Legal Tribune Online, 23.01.2024 , https://www.lto.de/persistent/a_id/53702 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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