Mehrere Tausend Euro soll ein Pflichtverteidiger aus Münster von der Landeskasse erschlichen haben. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Er habe Fahrtkosten für zahlreiche Anreisen aus seiner Hamburger Kanzlei abgerechnet. Doch dabei soll es sich lediglich um ein Scheinbüro handeln. Tatsächlich habe er es nie sonderlich weit zu Gericht gehabt.
Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt gegen einen Strafverteidiger wegen des Verdachts auf Betrug. Er soll die Landeskasse um mehrere Tausend Euro geprellt haben. Weil der Mann nirgendwo gemeldet ist, bestehe Verdunklungsgefahr. Daher befindet sich der Verdächtige derzeit in Untersuchungshaft, bestätigte ein Sprecher der Münsteraner Behörde.
Der Jurist soll als Pflichtverteidiger Kosten bei der Landeskasse geltend gemacht haben, die niemals entstanden sein sollen. Er habe angegeben, für mehrere Gerichtstermine in Münster von seinem Büro in Hamburg aus angereist zu sein. Dabei handele es sich jedoch nur um ein Scheinbüro, wie polizeiliche Ermittlungen ergeben hätten. In Wirklichkeit sei er von Münster aus zum Gericht gefahren.
Die Staatsanwaltschaft geht derzeit davon aus, dass der Strafrechtler auf diese Art mehrere Tausend Euro erhalten habe. Die Ermittlungen laufen noch.
una/LTO-Redaktion
Scheinbüro in Hamburg für höhere Spesen?: . In: Legal Tribune Online, 05.06.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12189 (abgerufen am: 16.11.2024 )
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