AG Düsseldorf zu Facebook-Äußerung: 100 Arbeitsstunden für angedrohtes Massaker

15.01.2014

Ein 25-Jähriger aus Düsseldorf muss nach einer Drohung mit einer Bluttat über das soziale Netzwerk Facebook 100 Arbeitsstunden leisten. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen Störung des öffentlichen Friedens angeklagt. Das AG Düsseldorf verhängte am Mittwoch die Arbeitsauflage gegen den geständigen Angeklagten und stellte das Verfahren vorläufig ein.

Wegen eines Postings auf Facebook musste sich ein junger Mann vor dem Düsseldorfer Amtsgericht (AG) verantworten. Nach einem Streit mit einer Freundin hatte der drogenkranke Mann im Februar 2012 auf Englisch gepostet: "Warum sind Mädchen immer so verdammt dumm? Es macht mich so wütend, ich will mein Schwert ergreifen und eine Blutspur auf meinem Pfad hinterlassen, wo immer ich hingehe." Zugleich war er auf Fotos mit einem Schwert zu sehen.

Seine Eltern sollen die Polizei eingeschaltet haben, das Schwert wurde beschlagnahmt. Inzwischen lebt der 25-Jährige im Sauerland in einer Reha-Einrichtung für Drogenkranke. Vor Gericht gestand er den Vorfall am Mittwoch: "Ja, es stimmt. Mir war die Tragweite nicht bewusst." Er habe lediglich Aufmerksamkeit erregen wollen.

Zur Tatzeit hatte er einem Gutachter zufolge nicht unter Drogen gestanden. Ein Psychiater stufte ihn als voll schuldfähig ein. Bei seiner Vorgeschichte sei die Veröffentlichung "nicht ganz unproblematisch" gewesen, sagte Amtsrichter Daniel Keutmann. Dennoch kam der Mann recht glimpflich davon: Das Verfahren gegen ihn wurde vorläufig gemäß § 153 Strafprozessordnung (StPO) eingestellt. Als Auflage muss der Angeklagte nun 100 Arbeitsstunden leisten (Beschl. v. 15.01.2014, Az. 120 Ds 574/13).

dpa/mbr/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

AG Düsseldorf zu Facebook-Äußerung: . In: Legal Tribune Online, 15.01.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/10673 (abgerufen am: 20.11.2024 )

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