Das Verkaufsprozedere hat sich gezogen, doch jetzt ist die Übernahme des FC Chelsea durch ein US-Konsortium perfekt. Latham & Watkins war auf der Käuferseite beratend tätig.
Eine der größten M&A-Transaktionen in der Welt des Sports ist fix. Ein Konsortium um den US-Geschäftsmann Todd Boehly und die Investmentgesellschaft Clearlake Capital kauft den englischen Fußball-Erstligisten FC Chelsea aus den Händen des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch. Der Kaufpreis liegt bei 4,25 Milliarden Pfund. Bis zu 2,5 Milliarden Pfund aus dem Erlös sollen für humanitäre Zwecke verwendet werden, konkret für Kriegsopfer in der Ukraine, und weder direkt noch indirekt dem bisherigen Eigentümer des Clubs zugute kommen.
Zuvor hatten die englische Premier League sowie die britische und die portugiesische Regierung die notwendigen Genehmigungen für die Übernahme erteilt. Die Zukunft des Clubs war durch die Verhängung von Sanktionen gegen Abramowitsch zeitweise in der Schwebe gewesen. Abramowitsch steht wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auf Sanktionslisten Großbritanniens sowie der Europäischen Union.
Nach Angaben des FC Chelsea gab es mehr als 250 Anfragen von potenziellen Käufern. Von zwölf "glaubhaften Angeboten" blieben am Ende drei Offerten übrig. Das Konsortium um Boehly habe sich von den anderen abgehoben, auch weil die Beteiligten schon durch ihr Engagement als Inhaber der Baseball-Mannschaft Los Angeles Dodgers sowie der Basketball-Teams Los Angeles Lakers und Los Angeles Sparks ihre Eignung gezeigt hätten, hieß es in einer Mitteilung des Chelsea-Vorstands.
Der Club bedankte sich unter anderem bei seinem deutschen Trainer Thomas Tuchel für dessen Geduld und Unterstützung während der schwierigen Zeit. Wegen der Sanktionen durfte der Club weder neue Spieler verpflichten noch Verträge aushandeln. Es wird erwartet, dass die Sanktionen nun aufgehoben werden.
Latham & Watkins hat die Transaktion auf der Käuferseite als Lead Legal Counsel begleitet. Neben Todd Boehly und Clearlake Capital gehören dem Konsortium auch Hansjörg Wyss, Gründer der gemeinnützigen Wyss Foundation und Mark Walter, Mitgründer und CEO der Investmentgesellschaft Guggenheim Capital, an. Das Team von Latham & Watkins stand unter der Federführung der Londoner Partner Ed Barnett und Sam Newhouse.
sts/LTO-Redaktion
mit Material der dpa
Latham & Watkins: . In: Legal Tribune Online, 01.06.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/48613 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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