Orbit: Poellath-Gründer folgt altem Team

von Stefan Schmidbauer

19.11.2021

Im August dieses Jahres startete mit Orbit die erste deutsche Fondsrecht-Boutique mit fünf ehemaligen Poellath-Anwälten. Nun wechselt mit Andreas Rodin ein Gründungspartner von Poellath ebenfalls die Seiten.

Im Hintergrundgespräch mit LTO hatte Dr. Joachim Mogck, Partner und Mitgründer von Orbit, bereits im August einen kleinen Teaser hinterlassen. Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass mit Dr. Andreas Rodin ein weiterer Poellath-Anwalt der Verlockung des Startup-Spirits von Orbit erlegen ist und seinen ehemaligen Team-Mitgliedern folgen wird.

Andreas RodinRodin gehört zu den Anwälten, die Poellath 1997 gegründet haben. Die Entscheidung des 65-jährigen, seine anwaltliche Laufbahn nicht bei Poellath, sondern im Rahmen einer neuen Herausforderung ausklingen zu lassen, fiel bereits, als die Gründungspartner von Orbit ihren ehemaligen Kollegen die Zukunftspläne offengelegt haben.

Zur Motivation des Wechsels und der Rolle, die Rodin bei Orbit zukünftig einnehmen wird, erläutert Joachim Mogck gegenüber LTO, dass die ursprüngliche Intention Rodins, sich als Of Counsel einzubringen, verworfen wurde. Zumindest für eine Übergangszeit von "ein bis zwei Jahren" wird er stattdessen als Partner einsteigen. Um eine stärkere Einbindung Rodins zu ermöglichen und den Übergang für die Mandantinnen und Mandanten reibungslos zu gestalten, soll der Rollenwechsel erst anschließend vollzogen werden.

Fragt man danach, welche Spuren der Abgang einer ganzen Fraktion von Anwälten im Verhältnis zum ehemaligen Arbeitgeber Poellath hinterlassen hat, wird Mogck diplomatisch. Natürlich sei keine Begeisterung über die Spin-Off-Pläne aufgekommen, man bewege sich aber in einem Markt, der genug Platz für mehrere Akteure biete. Man müsse sich daher nicht um neue Mandate "geißeln".

Da war doch noch was... Gehälter und die Frage nach den Frauen

Wie positioniert sich Orbit im Gehaltswettbieten um den begehrten juristischen Nachwuchs? In Sachen Associate-Vergütung gibt es eine Staffelung, die bei 130.000 Euro pro Jahr für Neueinsteiger beginnt. Im zweiten und dritten Jahr der Kanzleizugehörigkeit kommen jeweils 10.000 Euro dazu. Damit bewegt man sich im oberen Mittelfeld der Bandbreite, die der Markt aktuell hergibt.

Die anfangs sehr männerlastige Zusammensetzung der Orbit-Crew war Thema in einem Interview, das LTO mit Mogck geführt hat. Er gelobte damals Besserung und bat, man möge die Kanzlei nicht an Worten, sondern am Handeln messen.

Orbit hat geliefert: Mit Anne Frommann wurde das Team im Oktober um eine Fund Counsel ergänzt. Welchen Stellenwert Legal Tech in der Kanzleienwelt als Abgrenzungsmerkmal eingenommen hat, zeigt die Personalie Mar High, die im Umfeld von Startups und Inkubatoren heimisch ist. Sie unterstützt Orbit bei der Entwicklung und dem Design digitaler Produkte.

Beteiligte Kanzleien

Zitiervorschlag

Orbit: . In: Legal Tribune Online, 19.11.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46708 (abgerufen am: 05.11.2024 )

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