Anwälte bei McDermott Will & Emery können künftig zwischen zwei Arbeitszeitmodellen wählen. Neu ist die Möglichkeit, nur noch 35 Stunden pro Woche zu arbeiten. Dafür gibt es allerdings auch deutlich weniger Geld.
Neben dem klassischen Modell mit einer Vertrauensarbeitszeit führt McDermott Will & Emery ein alternatives Beschäftigungsmodell ein. Es beinhaltet eine fest vereinbarte Wochenarbeitszeit zwischen 35 und 38,5 Stunden. Diese verringerte Arbeitszeit geht allerdings mit deutlichen Gehaltsabschlägen einher.
Bei den Beschäftigten in diesem Modell liegen die Einstiegsgehälter nach Kanzleiangaben zwischen 68.000 und 75.000 Euro pro Jahr, je nach der vereinbarten Stundenzahl. Berufsanfänger im Modell der Vertrauensarbeitszeit erhalten, abhängig von ihrer Qualifikation, dagegen ein Einstiegsgehalt zwischen 115.000 und 125.000 Euro pro Jahr. Ab dem ersten Berufsjahr sind alle Anwälte, unabhängig vom Arbeitsmodell, in dem sie beschäftigt sind, bonusberechtigt.
"Mehr Anwälte, die kürzer arbeiten"
Kerngedanke des neuen Modells ist, dass jeweils mehrere Anwälte mit zeitlich versetztem Arbeitsbeginn und Arbeitsende in einem Team zusammen arbeiten. So will die Kanzlei eine "Rund um die Uhr"-Betreuung der Mandate ohne Überschreitung der fest vereinbarten Wochenarbeitszeit sicherstellen. "Mehr Anwälte, die kürzer arbeiten, statt weniger Anwälte mit längerer Arbeitszeit", fasst Volker Teigelkötter, Partner bei McDermott, den Grundgedanken zusammen.
Mit den Arbeitsmodellen entspreche man dem Wunsch vieler, vor allem junger Anwälte und Berufseinsteiger, sagt Teigelkötter weiter. Das neue Modell mit reduzierter Arbeitszeit eigne sich auch für Eltern, die nach Ablauf der Erziehungszeit mit reduzierter und planbarer Stundenzahl arbeiten möchten.
Das neue Modell wird zunächst am Düsseldorfer Standort der Kanzlei eingeführt und soll danach an den anderen Standorten ausgerollt werden.
Neues Arbeitszeitmodell: . In: Legal Tribune Online, 17.03.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/22409 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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