In Ausgabe No. 10 textet Stephanie Beyrich einen Abschiedsrap für Marco Buschmann, ändert die BRAO und verrät, dass sie eigentlich lieber Biochemikerin werden wollte.
Stephanie Beyrich ist Pressesprecherin und Geschäftsführerin der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK), selbsternannter Orkan der Rechtspflege und Glückskind. Ihre Leidenschaft für die Anwaltschaft, den Rechtsstaat, die Rechtspolitik und das Netzwerken lebt sie seit vier Jahren auch in ihrem eigenen Podcast (R)ECHT INTERESSANT! aus. Wissen und Erlebtes, besonders zu den Themen Personal Branding, Authentizität und zur juristischen Ausbildung, gibt sie als Autorin, Mentorin und Speakerin weiter. Bleibt noch Zeit, fährt sie Motorrad und feiert auf dem Metal-Festival in Wacken.
Eine Überschrift für mein Leben: Nicht zweifeln, einfach machen – Übungen für lebenslanges Lernen
Mein typischer Montag: In der Öffentlichkeitsarbeit gibt es eigentlich keinen typischen Montag. Du weißt nie, was kommt. Das macht es spannend. Typisch ist allenfalls, dass man mit Wochenende irgendwie immer noch nicht fertig war. Ein typischer Morgen beginnt aber immer mit meinen Morgenritualen Lesen, Schreiben und Yoga. Sonst bin ich gar kein Mensch.
Mein Getränk und meine Bar: Der Bierstand auf dem Holy Ground in Wacken. Da natürlich alkoholfreies Bier, ich will so viele Bands wie möglich sehen!
4 Songs, 3 Bücher, eine Serie (Ich dachte ganz kurz, diese Aufgabe ist unlösbar! Nur 1 Song! Nur 1 Buch! Habe aber gesehen, dass Joachim Ponseck auch gemogelt hat, also darf ich das auch!):
Songs: Broilers – 33 RPM; Trivium – In Waves; Machine Head – Darkness Within; The Offspring – Let the bad times roll
Bücher: Karin Kuschik – 50 Sätze, die das Leben leichter machen; Dr. Peter Modler – Das Arroganz Prinzip; Oprah Winfrey – Was ich vom Leben gelernt habe
Serie: Boston Legal
Zahl meiner Arbeitsstunden pro Woche: Die Beaufort-Skala, die das darzustellen imstande ist, muss noch erfunden werden. Macht aber ja nichts, wenn man liebt, was man tut.
Warum Jura? "Obwohl". Ich wollte nie Jura studieren. Als Tochter eines Anwalts schon aus Prinzip nicht. Ich wollte in die Biochemie. Große Experimente, große Entdeckungen. Irgendetwas in der Art. In der Oberstufe hatte ich dann Wirtschaft und Recht. Und das fand ich "leider geil". Also habe ich dann doch Jura studiert, obwohl ich es eigentlich nicht wollte. Zum Glück!
Dürfte ich die BRAO ändern, würde ich: eine klarstellende redaktionelle Änderung vornehmen. Und zwar in § 2 Abs. 1: Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte üben den schönsten aller freien Berufe aus.
Anwaltsrankings sind: für mich uninteressant. Ich freue mich mit den Kolleginnen und Kollegen, ranke meine persönlichen Favoriten aber am liebsten selbst.
Mein Abschiedsgeschenk für Marco Buschmann: Eine kleine Liedzeile als Dankeschön für eine großartige Podcastaufzeichnung unter dem Titel "Buschi from the Block":
Buschi from the Block, he's still Buschi from the Block
Podcasting with me, dropping beats so fine
His synths and drum machines keeping perfect time
Froschorgel's gone but the memories stay
MB Sounds forever, his music's here to slay
Welche Windstärke kann ein Orkan der Rechtspflege erreichen? Ich schätze, da muss man schon auf die erweiterte Beaufort-Skala zurückgreifen. Die klassische reicht da nicht. Außer an kalten, verregneten und grauen Montagen zwischen 6 und 9 Uhr. Da herrscht ab und an Flaute.
Meine letzte Frage an ChatGPT: Nenne mir harmlose Gesetzesverstöße, die gesellschaftlich anerkannt sind und von beinahe jedem schon begangen wurden.
Dieses Gesetz habe ich schon einmal gebrochen: Könnte unter Umständen sein, dass ich vielleicht in Punkto kreative Parkplatzsuche eine Intensivtäterin bin. Zu meiner Verteidigung: Berlin!!!
Wo steht Deutschlands schönstes Gericht? Ganz klar in Hamburg. Das Amtsgericht Hamburg-Mitte ist nicht nur architektonisch schön anzusehen, ich hatte dort auch eine wunderbare familienrechtliche Schönheits-OP, durchgeführt von einem Kollegen, den ich über die Maßen schätze und dem ich zu ewigem Dank verpflichtet bin.
Eine Vorlesung, die Jurastudierende auf keinen Fall schwänzen sollten: Da bin ich evtl. nicht ganz auf dem aktuellsten Stand. Zu meiner Zeit – und vielleicht ja auch noch heute – galt: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Urs Kindhäuser hält die spannendsten Strafrechtsvorlesungen in Bonn. Auch, wenn viele da eher die ungekrönte Königin der "a. A." (Prof. Dr. Ingeborg Puppe) benannt hätten. Da bin ich wiederum einfach a. A. …
Diese/n Juristin/Juristen müssen die LTO-Leser kennenlernen: Bei dieser Frage ploppte bei mir sofort ein Neon-Blinkepfeil auf! Der zeigte auf Christiane Eymers von inspired law. Ich liebe ihren Instagram-Account, der mich inspiriert, zum Schmunzeln bringt, nachdenken lässt. Christiane hat mir schon so manchen Tag gerettet.
Mehr Most Wanted? Hier geht es zu den bisherigen Ausgaben: Tom Braegelmann | Incoronata Cruciano | Joachim Ponseck | Marc Roberts | Maximilian Riege | Fatima Hussain | Anne Graue | Victoria Fricke | Ann-Kathrin Ludwig
Köpfe im Rechtsmarkt: . In: Legal Tribune Online, 14.11.2024 , https://www.lto.de/persistent/a_id/55840 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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