Internationales: Rekord­um­sätze bei bri­ti­schen Kanz­leien

25.10.2016

20 Milliarden Pfund, umgerechnet rund 22,5 Milliarden Euro, haben die 100 größten Law Firms in Großbritannien im Geschäftsjahr 2015/16 umgesetzt. Das ist ein Rekordergebnis, meldet das britische Branchenmagazin The Lawyer.

Insgesamt haben die Top-100-Kanzleien des Lawyer-Rankings im Geschäftsjahr 2015/16 satte 20,13 Milliarden Pfund umgesetzt, das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gewinne der Kanzleien erhöhten sich ebenfalls um knapp fünf Prozent auf 6,5 Milliarden Pfund (7,3 Mrd. Euro). Auch die Zahl der Anwälte in den Kanzleien stieg: von 52.629 im Jahr 2014/15 auf nun 54.924 - ein Plus von vier Prozent.

Dem Kreis der Kanzleien, deren Partner im Durchschnitt einen Gewinn von mehr als einer Million Pfund (1,12 Mrd. Euro) erwirtschaften, gehören elf Law Firms an, darunter etwa Slaughter and May mit geschätzten 1,9 Millionen Pfund Gewinn pro Partner.

Ashurst war laut The Lawyer die größte Kanzlei, die einen zweistelligen Rückgang beim Gewinn pro Partner hinnehmen musste: Die Kennziffer fiel um 19 Prozent auf 603.000 Pfund (678.000 Euro). Olswang, die zum 1. Mai Teil einer neuen Kanzlei mit CMS und Nabarro wird, hatte proportional den höchsten Anteil von Partnerweggängen zu verkraften: Zwölf Prozent der Partner haben im Lauf des Geschäftsjahre 2015/16 die auf Medien und Technologie fokussierte Kanzlei verlassen.

Nur vier Kanzleien unter den Top 100 haben die Marke von 600.000 Pfund (674.300 Euro) Umsatz pro Berufsträger (UBT) überschritten, darunter als einzige der vier Magic-Circle-Kanzleien Freshfields Bruckhaus Deringer mit einem UBT von 645.000 Pfund. Das Quartett komplettieren die in Deutschland nicht vertretenen Kanzleien Slaughters and May (915.000 Pfund), Dickson Minto (613.000) und Sackers (611.000). Die drei verbliebenen Magic-Circle-Kanzleien Linklaters (594.000), Allen & Overy (590.000) und Clifford Chance (554.000) folgen auf den weiteren Rängen.

Trotz der Rekordzahlen blicken die britischen Law Firms skeptisch in die Zukunft. Eine große Mehrheit glaubt, dass die Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2016/17 härter werden, ergibt eine Umfrage von The Lawyer. 41 Prozent der 200 größten britischen Kanzleien sehen in dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU, dem Brexit, das größte Risiko für ihre Geschäftsentwicklung.

ah/LTO-Redaktion mit Material von The Lawyer

Beteiligte Kanzleien

Zitiervorschlag

Internationales: . In: Legal Tribune Online, 25.10.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/20970 (abgerufen am: 21.11.2024 )

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