Triumph für eine Kanzlei mit neuem altem Namen: Freshfields erhält 2024 den Juve-Award als "Kanzlei des Jahres". Neben ihnen gehören KI-Pioniere zu den Gewinnern des Abends. Auch das Verfassungsblog durfte sich freuen.
Am Donnerstagabend wurden die Juve-Awards 2024 verliehen, wie gewohnt in der Frankfurter Alten Oper. Rund 1.000 Gäste aus der Welt der Wirtschaftskanzleien und Rechtsabteilungen feierten sich selbst und die Auszeichnung der Besten ihres Fachs. Die Juve-Awards werden vom gleichnamigen Fachverlag vergeben.
Freshfields feierte den Höhepunkt des Abends, als sie die begehrte Auszeichnung als Kanzlei des Jahres entgegennahm. Im letzten Jahr noch wäre dieser Kanzleiname unvollständig gewesen, unterschlägt er doch die Namen der mit der Londoner Kanzlei Freshfields 2000 fusionierten Kanzleien Deringer (und andere) und Bruckhaus (und andere). Doch erst kürzlich hat Freshfields Bruckhaus Deringer eine Umbenennung vollzogen – zurück zu den britischen Wurzeln, was ohnehin Markenkern und Sprachgebrauch am Rechtsmarkt entsprach.
Neben Freshfields wurden weitere Kanzleien und Rechtsabteilungen für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet. Insgesamt wurden Auszeichnungen in 18 Kategorien verliehen, davon 15 für Kanzleien und drei für Inhouse-Teams.
Freshfields dominiert auch im PE- und VC-Geschäft
Ausgezeichnet wurde Freshfields von der JUVE-Redaktion für ihre "strategische Weitsicht" und Investitionsbereitschaft. Besonders hervorgehoben wurde die Fähigkeit von Freshfields, "High-End-Beratung und Volumengeschäft miteinander zu verbinden". Die internationale Transaktionspraxis und der gezielte Ausbau der US-Praxis beeindruckten die Jury ebenfalls. Sie verlieh der Kanzlei zudem einen Award im Bereich Private Equity und Venture Capital.
Diese Auszeichnung ist nicht zu verwechseln mit dem "Gründerzeit-Award". Mit diesem werden junge, dynamische Kanzleien prämiert. Ihn erhielt die erst zwei Jahre alte Kanzlei Aitava. Sie habe sich bereits einen Namen im Bereich Künstliche Intelligenz gemacht und unter anderem die Finanzierungsrunde des vielversprechenden Start-ups Aleph Alpha begleitet. Als Full-Remote-Kanzlei – alle arbeiten von zuhause – setze Aitava zudem Maßstäbe in der modernen Personalarbeit.
"Kanzlei des Jahres für den Mittelstand" wurde die niedersächsische KSB Intax. Die Kanzlei überzeuge mit ihrer Expertise in der Legal-Tech-Beratung, insbesondere durch die Entwicklung einer KI-gestützten Wissensdatenbank. Auch der gelungene Generationswechsel in der Kanzlei wurde positiv hervorgehoben.
Weitere Preisträger waren Seitz (Arbeitsrecht), Hogan Lovells (Bank- und Finanzmarktrecht), Feigen Graf (Compliance), Clifford Chance (Dispute Resolution), Görg (Insolvenz und Restrukturierung), Bird & Bird (IP), Buntscheck (Kartellrecht), Sullivan & Cromwell (Mergers & Acquisitions, M&A), Luther (Regulierung), Osborne Clarke (Technologie und Medien) und MOOG (Kanzlei des Jahres Region Mitte). Als Kanzlei des Jahres in Österreich darf sich im kommenden Jahr Taylor Wessing rühmen.
Eine Viertelmillion für die Demokratieförderung
Das Inhouse-Team des Jahres kommt von Uniper. Die Rechtsabteilung unter der Leitung von General Counsel Marc Merrill habe in nur neun Monaten eine umfassende Restrukturierung erfolgreich abgeschlossen und biete ihren Juristen nun klare Karriereperspektiven. Das Inhouse-Team von Fresenius gewann in der Kategorie Unternehmenstransaktionen (M&A) und die Tyssenkrupp-Juristen im Bereich geistiges Eigentum (IP).
Die Preisverleihung bot den Gästen auch die Möglichkeit, zwei gemeinnützige Organisationen zu unterstützen, die sich für Rechtsstaatlichkeit einsetzen: Via Iuris und Verfassungsblog. "Via Iuris setzt sich seit mehr als 30 Jahren für die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit in der Slowakei ein, die vor allem seit den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr politische und soziale Turbulenzen erlebt", heißt es bei Juve.
Das Verfassungsblog wurde für seine Projekte zum Erhalt von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Deutschland und vor allem in Thüringen geehrt. Insgesamt erhielten beide Organsationen Spenden in Höhe von 256.230 Euro.
mk/xp/LTO-Redaktion
Juve-Awards 2024: . In: Legal Tribune Online, 25.10.2024 , https://www.lto.de/persistent/a_id/55721 (abgerufen am: 30.10.2024 )
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