Im Zuge von Ermittlungen des Bundeskartellamts wurden die Räumlichkeiten mehrerer Hersteller von Kabeln durchsucht. Im Raum steht der Verdacht unerlaubter Preisabsprachen. Leoni gehört zu den betroffenen Unternehmen.
Das Bundeskartellamt (BKartA) hat wegen des Verdachts unerlaubter Preisabsprachen am Dienstag die Standorte mehrerer Unternehmen in Deutschland durchsucht. Im Zentrum der Ermittlungen stehen Hersteller von Kabeln und Leitungen sowie branchennahe Gesellschaften.
Namen wurden von der Behörde zunächst nicht genannt, das Unternehmen Leoni hat allerdings zwischenzeitlich eingeräumt, zu den Betroffenen zu gehören und eine Ad-hoc-Mitteilung veröffentlicht. Der börsennotierte Automobilzulieferer nennt als Grund für die Durchsuchungen den Verdacht, dass Kabelhersteller ihre Berechnung von Metallzuschlägen untereinander koordiniert hätten.
Solche Zuschläge dienen der kalkulatorischen Berücksichtigung kurzfristiger Preisschwankungen, die zum Beispiel bei der Beschaffung von Metallen wie Aluminium oder Kupfer auftreten. Leoni wird nach eigenen Angaben mit den Behörden kooperieren.
Aktienkurs reagiert sensibel
Preisabsprachen und andere wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen zwischen Unternehmen können in Abhängigkeit von der Schwere und Dauer der Tat Bußgelder in Höhe von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes nach sich ziehen. Verantwortliche Einzelpersonen können mit einer Geldbuße von bis zu einer Million Euro belegt werden.
Der Konzernumsatz von Leoni lag im Geschäftsjahr 2020 bei rund 4,1 Milliarden Euro. Die Anleger zeigen sich von der Nachrichtenlage wenig begeistert, die Aktie steht im frühen Mittwochshandel deutlich unter Druck. Aktuell beläuft sich der Kursabschlag auf knapp 14 Prozent.
sts/LTO-Redaktion
Durchsuchungen nach Verdacht des BKartA: . In: Legal Tribune Online, 19.01.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/47248 (abgerufen am: 18.11.2024 )
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