Heitkamp & Thumann, Paragon und die Stevanto-Gruppe wollen den Kunststoffproduzenten Balda übernehmen. Baker & McKenzie, Schleifenbaum & Adler, Hengeler, Gleiss Lutz und Weil Gotshal beraten in dem Wettstreit um das Unternehmen.
Björn Simon
Für das operative Geschäft der Hengeler-Mandatin Balda AG findet bereits seit Monaten ein Bieterwettbewerb statt, wie er bei börsennotierten Unternehmen nur selten vorkommt. Im Frühherbst hatte Heitkamp & Thumann (H&T) Interesse an den operativen Einheiten des börsennotierten Unternehmens bekundet, anschließend der Finanzinvestor Paragon, der sich von Weil Gotshal & Manges beraten lässt.
H&T hatte Paragon im September erneut überboten und ein verbindliches Angebot von 74 Millionen Euro vorgelegt, das am 1. Dezember mit einer Mehrheit von 97,41 Prozent des vertretenen Grundkapitals auf der ordentlichen Hauptversammlung der Balda AG gebilligt wurde.
Allerdings hatte letzte Woche die italienische Stevanato-Gruppe beraten durch Gleiss Lutz ein – bisher unverbindliches – Angebot über 80 Millionen Euro vorgelegt. Sollte Stevanato fristgerecht bis zum 14. Dezember 2015 ein verbindliches Angebot vorlegen, hat die Balda AG angekündigt, hierüber auf einer neu einzuberufenden außerordentlichen Hauptversammlung abstimmen zu lassen.
Baker & McKenzie hat Heitkamp & Thumann bei aktien- und kapitalmarktrechtlichen Aspekten der Transaktion beraten und wurde nachträglich ergänzend zur Kanzlei Schleifenbaum & Adler, die die Kaufvertragsverhandlung geführt hat, mandatiert.
Die Heitkamp & Thumann Group entwickelt und produziert präzisionsgeformte Komponenten aus Metall und Kunststoff. Die im Familienbesitz befindliche Gruppe besteht aus mehr als 20 mittelständischen Unternehmen in neun Ländern mit rund 2.000 Beschäftigten.
Das mittelständische Unternehmen Balda setzte zuletzt vor allem mit Brillen und Medizintechnik über 85 Millionen Euro um. Bekannt geworden war das Unternehmen durch die Produktion von Handyschalen für das iPhone. Übernommen werden sollen sämtliche operativen Einheiten, auch die Töchter in den USA und Rumänien.
Die italienische Stevanato-Gruppe ist weltweit der größte, sich in Privatbesitz befindende Entwickler und Produzent von parenteralen Verpackungen aus Glas für die pharmazeutische Industrie.
Baker & McKenzie für Heitkamp & Thumann:
Dr. Björn Simon, Federführung, Counsel, Frankfurt
Dr. Christian Vocke, Federführung, Partner, Frankfurt
Schleifenbaum & Adler für Heitkamp & Thumann
Gleiss Lutz für Stevanato
Dr. Christian Cascante, Federführung, Gesellschaftsrecht/M&A, Partner, Stuttgart
Peter Steffen Carl, Federführung, Gesellschaftsrecht/M&A, Partner, München
Dr. Urszula Nartowska, Federführung, Gesellschaftsrecht/M&A, Partner, Hamburg
Karsten Kreiling, Gesellschaftsrecht/M&A, Berlin
Dr. Stefan Lingemann, Arbeitsrecht, Partner, Berlin/Hamburg
Dr. Andreas Neun, Öffentliches Recht, Partner, Berlin
Dr. Moritz Holm-Hadulla, Kartellrecht, Partner, Stuttgart
Dr. Matthias Werner, IP/IT, München
Fenwick West für Stevanato
Hengeler Mueller für Balda
Weil Gotshal & Manges für Paragon:
Dr. Volkmar Bruckner, Corporate, München
Stephan Grauke, Corporate, Frankfurt
Vanessa Schmieding, Corporate, Associate, München
Dr. Marie-Madeleine Pieger, Corporate, Associate, München
Oliver Olah, Corporate, Associate, Frankfurt
Johannes Allmendinger, Corporate, Associate, Frankfurt
Micha Daniel Gersdorf, Corporate, Associate, Frankfurt
Baker / Schleifenbaum & Adler / Gleiss / Hengeler / Weil Gotshal: . In: Legal Tribune Online, 02.12.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/17726 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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