Die juristische Aufarbeitung des Abgasskandals bei Volkswagen hat die nächste Etappe erreicht: Die Staatsanwaltschaft hat gegen ein ehemaliges Führungsgremium um den früheren Konzern-Chef Winterkorn Anklage erhoben.
Im Abgas-Skandal von Volkswagen ist der frühere Konzern-Chef Martin Winterkorn gemeinsam mit vier weiteren Führungskräften unter anderem wegen schweren Betrugs von der Staatsanwaltschaft Braunschweig angeklagt worden.
Das Landgericht Braunschweig habe die Anklage am Freitag erhalten und werde jetzt die Klagezulassung prüfen, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Er sprach von einem wichtigen Zwischenschritt.
Die Klage richtet sich gegen fünf Führungskräfte, die "eine in einer einzigen strafbaren Handlung verwirklichte Mehrzahl von Straftatbeständen" begangen haben sollen. Dabei gehe es um einen besonders schweren Fall von Betrug sowie einen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.
Winterkorn wird zudem Untreue vorgehalten, weil er nach dem 25. April 2014 nach Kenntnis von rechtswidrigen Manipulationen an Diesel-Motoren diese nicht umgehend bekanntgegeben habe. Der Vorwurf: Der Konzern soll während des Abgas-Skandals zwischen April 2014 und Mai 2015 den weiteren Einbau der sogenannten Abschaltvorrichtungen nicht untersagt haben.
Insgesamt ermittelt die Behörde gegen eine Vielzahl weiterer VW-Mitarbeiter. Dabei geht es um Beschuldigungen im Verfahren wegen Software-Manipulationen beim Stickstoffdioxid-Ausstoß von Diesel-Autos.
dpa/mgö/LTO-Redaktion
Abgasaffäre: . In: Legal Tribune Online, 15.04.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/34915 (abgerufen am: 15.11.2024 )
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