Das Kammergericht Berlin ist Ziel einer Cyberattacke geworden. Wegen einer Schadsoftware musste das gesamte Computersystem vom Stromnetz genommen werden. Die Mitarbeiter können derzeit nicht auf elektronische Daten zugreifen.
Das Computersystem des Berliner Kammgerichts (KG) ist wegen einer Schadsoftware vom Stromnetz getrennt worden. Von der Attacke seien "einzelne Computer" betroffen gewesen, sagte Sprecherin Lisa Jani am Mittwoch. "Um die Ausbreitung der Schadsoftware zu verhindern, haben wir anschließend als Vorsichtsmaßnahme das komplette Computersystem vom Netz genommen." Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Demnach können Mitarbeiter des Kammergerichts derzeit weder auf Mails noch auf gespeicherte Daten zugreifen. Auch der Zugang zum Internet und Intranet sei nicht möglich. Details zur Verbreitung der Schadsoftware und zum Ausmaß der Cyberattacke wollte die Sprecherin nicht nennen, "um keine weitere Angriffsfläche zu bieten".
Die Schadsoftware wurde den Angaben zufolge am 25. September entdeckt. Seit Dienstag um 14.00 Uhr seien die Computer des Kammergerichts abgeklemmt. "Aktuell arbeiten Spezialisten des IT-Dienstleistungszentrums an der Behebung des Problems."
FDP-Politiker Holger Krestel, Vorsitzender des Rechtsausschusses im Abgeordnetenhaus, sprach von einem "Datengau" im Kammergericht, der zu "erheblichen Verzögerungen" in den Arbeitsabläufen führen werde.
dpa/mgö/LTO-Redaktion
Nach Cyberattacke: . In: Legal Tribune Online, 02.10.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/37971 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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