Knapp 2 Stunden täglich online
Teilgenommen haben an der Studie zur beruflichen Internetnutzung insgesamt 600 Anwälte aus ganz Deutschland. Mehr als die Hälfte von ihnen ist als Einzelanwalt tätig, weitere 40 Prozent arbeiten in Kanzleien mit bis zu fünf Berufsträgern, nur fünf Prozent entfallen auf größere Sozietäten. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 47 Jahren; es haben also durchaus nicht nur junge, mit dem Internet groß gewordene Anwälte Antworten eingereicht. Dennoch sind die Zahlen nicht unbedingt für alle Berufsträger repräsentativ, da die Befragung ausschließlich online über den Anwalts-Dienstleister AdvoAssist durchgeführt wurde. Dass es sich um ein überdurchschnittlich technikaffines Publikum gehandelt haben könnte, lassen auch die Antwort auf die Frage nach einer eigenen Homepage vermuten: 84 Prozent der Befragten geben an, über eine solche zu verfügen, wohingegen nach der Zukunftsstudie des Deutschen Anwaltvereins im Jahr 2013 noch über 25 Prozent aller Kanzleien keine eigene Homepage hatten.
Werbeanzeigen verzichtbar, eigene Homepage nicht
Immerhin: Die Investition in den eigenen Internetauftritt scheint sich bezahlt zu machen. 76 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Investition in ihre Homepage "gelohnt" oder "sehr gelohnt" habe. Dabei sieht die Mehrheit der Anwälte keine Notwendigkeit, ihre digitale Popularität durch kostenpflichtige Werbeanzeigen zu steigern: Von dieser Möglichkeit machte nur knapp jeder Vierte Gebrauch, und nur eine knappe Mehrheit davon war vom Nutzen dieser Werbemaßnahmen auch überzeugt. Die eigene, berufliche Internetnutzung schätzten die Teilnehmer auf etwa 110 Minuten pro Tag. Dabei gaben 82 Prozent an, Rechtsportale wie Juris, Beck-Online oder Jurion regelmäßig oder gelegentlich zu besuchen, ähnlich viele tätigen Einkäufe für den Kanzleibedarf online. In professionellen Netzwerken wie Xing war hingegen nur die Hälfte regelmäßig oder gelegentlich unterwegs.Personal wird offline gesucht
Wenn es um das eigene Personal geht, schauen sich die Anwälte mehrheitlich lieber offline um: Fast 70 Prozent gaben an, noch nie zu diesem Zweck auf einschlägigen Internetportalen unterwegs gewesen zu sein. Hier macht sich sicherlich auch die Zusammensetzung der Studienteilnehmer bemerkbar, die ganz überwiegend nicht aus größeren Kanzleien stammen: Dort jedenfalls wird das Internet bereits sehr stark zum Recruiting eingesetzt – wenn auch nicht durch den einzelnen Associate. Wenn sie im Internet surfen, dann suchen die Anwälte meist nach Gesetzestexten und Urteilen. Rechtliche Nachrichten werden von knappen 90 Prozent, einschlägige Blogs von über 60 Prozent gelesen, Tendenz steigend. Fachforen hingegen werden erst von rund einem Drittel der Anwälte regelmäßig oder gelegentlich genutzt; ein weiteres Drittel plant, in diesem Bereich nachzuziehen. Zu den Ergebnisse der Studie.Auf Jobsuche? Besuche jetzt den Stellenmarkt von LTO-Karriere.
2014 M07 8
Internet
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