Freie Liebe im freien Strafvollzug: Mehr Einsicht für die Bedürfnisse von Strafgefangenen zeigte ein Sozialpädagoge im Rahmen des Modellprojekts "Jugendstrafvollzug in freien Formen". Nur scheint er das Fest der Liebe mit einem Fest der Triebe verwechselt zu haben.
Er soll drei jungen Strafgefangenen an einem Weihnachtsfeiertag im vergangenen Jahr ermöglicht haben, ein Bordell in Düsseldorf zu besuchen. Zudem soll er sich mit Ihnen an Sylvester nach Köln begeben haben, von wo sie verspätet und stark alkoholisiert zurückkamen. Finanziert wurden die Fahrten von den Eltern eines der Strafgefangenen.
Der kirchliche Träger der Einrichtung war von dieser Art der Betreuung ebenso wenig begeistert wie das Justizministerium, das aufgrund der Vorfälle das Modellprojekt Anfang 2014 beendete.
Die betroffenen Straftäter mussten deshalb in die Justizvollzugsanstalt verlegt werden. Glücklich waren sie darüber natürlich nicht. Und so ist es kaum verwunderlich, dass einer noch schnell die Freiheit des freien Vollzugs nutzte, um vor der Strafvollziehung zu fliehen. Wohin ist unklar – in Betracht kommen aber wohl insbesondere Düsseldorf und Köln.
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